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Achtjähriger erschossen

Panzer feuern auf palästinensische Demonstranten. Hamas will sich als Alternative zu Arafat etablieren

JERUSALEM/NABLUS afp/dpa ■ Im Westjordanland ist bei Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten ein acht Jahre alter palästinensischer Junge durch einen Schuss in die Brust getötet worden. Acht Palästinenser wurden zum Teil schwer verletzt, wie ein palästinensisches Krankenhaus mitteilte. Soldaten hätten aus Panzern auf die Demonstranten gefeuert, um die Ausgangssperre in der Stadt durchzusetzen. Das israelische Militär gab unterdessen die Festnahme von 22 Hamas-Mitgliedern bekannt.

Die radikal-islamische Hamas will sich israelischen Medien zufolge als Alternative zur Autonomiebehörde von Palästinenserpräsident Jassir Arafat etablieren. Hamas-Vertreter hätten sich bei der ägyptischen Regierung als „alternative palästinensische Führung“ angeboten, berichtete die Zeitung Haaretz unter Berufung auf geheime Hamas-Dokumente, die von der israelischen Armee beschlagnahmt worden waren. Den Unterlagen zufolge rechnen sich führende Hamas-Mitarbeiter Chancen aus, von Ägypten als Ersatz für die „geschwächte“ Autonomiebehörde anerkannt zu werden.

Mit dem Entwurf eines Nahost-Friedensabkommens will die Palästinenserführung bei der Parlamentswahl in Israel offen die oppositionelle Arbeitspartei unterstützen. Nach Berichten beider Seiten verhandelt das Mitglied der israelischen Arbeitspartei, Jossi Beilin, mit dem palästinensischen Informationsminister Abed Rabbo über einen entsprechenden Vertragstext.

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