: Mäurer lernt Benehmen
Parlament darf nun doch schon bei der Auswahl des Datenschutzbeauftragten mitmischen, nicht nur die Wahl des Senats zur Kenntnis nehmen
Einigung in letzter Sekunde: Die Novellierung des Bremischen Datenschutzgesetzes scheint perfekt. Bisher hakte es an der Frage, wer den Datenschutzbeauftragten des Landes aussucht. Justiz-Staatsrat Ulrich Mäurer hatte ursprünglich einem Kompromiss mit der Großen Koalition zugestimmt, nach dem der Datenschutzausschuss „beteiligt“ werden sollte, es sich dann aber wegen „verfassungsrechtlicher Bedenken“ über Nacht anders überlegt. Mit dem Zusatz „im Wege der Unterrichtung“ wollte er sicherstellen, dass die Parlamentarier nicht mitreden.
Nun sieht alles wieder anders aus. Mäurer zog seine Bedenken zurück und stimmte sogar der weitest gehenden Mitbestimmungsklausel zu: „Im Benehmen“ mit dem Ausschuss soll der Datenschutzbeauftragte nun ausgesucht werden. Damit ist gewährleistet, dass der Senat nicht einen Kandidaten auswählt, der dann hinterher bei der Wahl durch die Bürgerschaft durchfällt. „Das freut uns“, sagt die Grüne Anja Stahmann, „denn das ist die Formulierung, die wir vor einer Woche vergeblich gefordert haben.“ Damit sei verhindert worden, dass der Ausschuss den Kandidaten nur noch abnickt. Und auch die Ausschuss-Vorsitzende Gisela Schwarz (SPD) ist zufrieden: „Jetzt wird es ein richtig gutes Gesetz.“ jank
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen