zurück in die zukunft:
Wie Marionetten in einem Puppentheater hängen die Figuren mit ausdrucksloser Miene an den Fäden. Nur ein kleines Kind und ein älterer Mann schauen angsterfüllt und begreifen die Gefahr, die von den feinen Linien im Bild ausgeht. „The unstrained Demon“, zu Deutsch: „Der ungezügelte Dämon“, warnt vor der tödlichen Energie von Elektrizität. Zu Beginn der 1880er Jahre wurden die ersten oberirdischen Leitungen verlegt. Damit war es erstmals möglich, Strom über weite Strecken zu befördern. Der Comic einer unbekannten Person aus dem Jahr 1889 zeichnet ein düsteres Bild des technologischen Fortschritts. Die Strom-Dystopie erschien in dem US-amerikanischen Satiremagazin Judge. Im selben Jahr starb ein Monteur namens John Feeks in Manhattan, nachdem er eine Stromleitung berührt hatte. Man geht davon aus, dass er in der Mitte der Zeichnung zu sehen ist. Auch heute noch sterben vereinzelt Personen, die in Berührung mit Stromleitungen kommen. Die Zahl der Menschen in Deutschland, die durch Stromunfälle im Haushalt oder in der Industrie verunglücken, sinkt seit 1970 allerdings stetig. Laut dem Verband deutscher Elektrotechniker lag die Todeszahl in Deutschland 1970 bei 256 Personen. 2019 waren es noch 32. Anastasia Zejneli
Zukunftsbilder aus der Vergangenheit und was man aus ihnen lernen kann, erkunden wir hier in jeder Ausgabe.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen