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Narzissmus für alle: Die Nachbarin von nebenan, Justin Bieber und Michelle Obama haben etwas gemeinsam. Sie schießen wie wild –und zwar sich selbst: Die meist mit dem Smartphone produzierten Selbstporträts, genannt „selfies“, landen täglich und zahlreich auf Facebook, Twitter und Co. Jetzt wurde „selfie“ zum englischen Wort des Jahres gekürt.
Wie es heißt, ist der Begriff erstmals 2002 in einem australischen Online-Forum aufgetaucht. Aber erst um 2012 sei „selfie“ dann bei Mainstream-Medien allgemein üblich geworden. Seither ist das Promi-Selbstporträt die virtuelle Standleitung zu den Fans: Stimmung, Aufenthaltsort oder eine neue Frisur, nichts bleibt verborgen. Ob man danach fragt oder nicht. Am Dienstag hat das renommierte englische Wörterbuch Oxford Dictionaries bekannt gegeben, dass „selfie“ zum englischen Wort des Jahres 2013 ernannt worden ist. Sinn und Zweck der jährlichen Wortkür ist es, die Stimmung im Land möglichst treffend widerzuspiegeln.
Wer sich jetzt wundert, dass die verkürzte Begriffsform eines Selbstbildnisses die Stimmung Englands eines gesamten Jahres einfangen soll, der mag sich an 2009 erinnern: In diesem Jahr gewann der Ausdruck „unfriend“, sich von jemandem entfreunden. Angesichts dieser traurigen Bilanz, kann man sich über die Inhaltsleere in diesem Jahr fast wieder freuen. (sfo/ap)
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