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nachgebetetHarte Jungs

Es ist, ganz klar, zu viel der Ehre. Sonst würde man beinahe schon von einer Spahn’schen Schule sprechen wollen: So wie CDU-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ja offenbar keinen Tag enden lassen kann, ohne verbal auf die Kacke gehauen zu haben, so gefallen sich allerorten und nicht erst heute mehr oder minder geschniegelte, mehr oder minder junge Unionsfunktionsträger im Wiederkäuen des Immerselben: Die Rote Flora muss weg!

Das dröhnt sich umso wohlfeiler, je weiter weg man’s dröhnt: Ein ums Landtagsmandat bangender CSU-Spezi wird sich kaum darum sorgen müssen, dass das Wahlvolk an seinen G20-Gruselgeschichten zweifelt. Auch Philipp Amthor, CDU-Bundestagsabgeordneter aus Mecklenburg-Vorpommern und selbsterklärter Parteikonservativer, konnte dieser Tage risikoarm im Radio behaupten, in Hamburg würden „linke Chaoten“ eher geschützt denn bestraft – zumal er auch nur nachbetete, was andere längst gesagt hatten; so was hält man in den U-Parteien vermutlich für politischen Mut. Den möchte man bei alldem ja schon beinahe Dennis Gladiator attestieren, Hamburgs CDU-Innenzuständigem mit dem markigen Namen: Der wird beim Anschwärzen noch am ehesten damit rechnen müssen, dass sein Publikum es besser weiß.

Und die AfD, um deren Erfolg all die Amthors und Gladiators buhlen? Sieht zufrieden zu, wie ihre Positionen ganz wie von selbst Verbreitung finden. Und geht demonstrieren, gegen – Flora und die CDU. Alexander Diehl

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