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Attacken auf Journalist:innen in den USA nehmen weiter zu

In den USA setzen sich die Angriffe insbesondere der Polizei auf Journalist:innen fort. Die Beobachtungsplattform U.S. Press Freedom Tracker zählt mittlerweile 211 Verstöße gegen die Pressefreiheit in den vergangenen Tagen: 143 körperliche Attacken, davon 118 durch Polizisten, 33 Festnahmen, 50 Gummigeschosse, die auf Medienvertreter:innen geschossen wurden.

Das Reporterkomitee für Pressefreiheit hatte am Dienstag einen Brief verfasst, in dem es die Behörden in Minnesota auffordert, „unverzüglich konkrete Schritte zu unternehmen, um die Reihe von Verhaftungen und Angriffen auf eindeutig identifizierbare Mitglieder der Nachrichtenmedien zu beenden“. Unterschrieben wurde der Appell außerdem von 115 lokalen, staatlichen und nationalen Medien- und Nachrichtenorganisationen. Reporter:innen-Teams wurden seit Beginn der Proteste nach dem Tod von George Floyd unter anderem mit Gummigeschossen der Polizei beschossen und mit Tränengas und Pfefferspray besprüht. Zwei Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters und ein schwedischer Zeitungskorrespondent wurden durch Gummigeschosse verletzt. Die US-amerikanische Fotografin Linda Tirada verlor in Minneapolis ebenfalls durch ein Gummigeschoss ihr linkes Auge.

Neben US-amerikanischen Journa-list:innen sind auch deutsche Medienteams Opfer von Angriffen durch Polizisten geworden. Am Sonntag wurde ein Team der Deutschen Welle ebenfalls mit Gummigeschossen der Polizei beschossen. Die Journalist:innen um den Reporter Stefan Simons waren zu diesem Zeitpunkt klar als Pressevertreter erkennbar. Die Deutsche Welle selbst veröffentlichte ein Video des Vorfalls auf Twitter. Außenminister Heiko Maas verurteilte den Angriff am Dienstagabend und forderte eine Aufklärung durch US-Behörden: „Jede Gewaltausübung, die es in diesem Zusammenhang gibt, muss nicht nur kritisiert werden, sondern sie muss vor allen Dingen konsequent verfolgt und aufgeklärt werden, damit Journalistinnen und Journalisten bei ihrer Arbeit auch effektiv geschützt werden“, sagte Maas. Das Auswärtige Amt werde Kontakt mit den US-Behörden aufnehmen, um die genaueren Umstände des Vorfalls zu erfahren. „Für uns bleibt klar, Journalisten müssen ihrer Aufgabe – nämlich die unabhängige Berichterstattung – ohne Gefahr für ihre Sicherheit nachgehen können, und demokratische Rechtsstaaten müssen beim Schutz der Pressefreiheit allerhöchste Standards anlegen“, sagte Maas. (taz, dpa, AFP)

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