medienportal: Über Grenzen hinweg
Mit einer täglichen Presseschau trägt Eurotopics zu einer europäischen Öffentlichkeit bei
Was denkt man in Polen über den neuen Papst? Und wie bewertet die britische Times das Ende der PKK? Das Medienportal Eurotopics ist etwas für die, die fürchten, in nationalen Debatten zu versinken und sich in den heutigen Zeiten nach mehr europäischem Weitblick sehnen.
Die Presseschau, die es auch als Newsletter oder Whatsapp-Kanal gibt, trägt täglich Nachrichten von über 500 Print- und Onlinemedien aus über 30 Ländern zusammen. Neben den EU-Staaten sind über das gesamte politische Spektrum verteilt auch Stimmen aus Großbritannien, Russland, der Schweiz, der Türkei und der Ukraine vertreten.
2005 wurde Eurotopics von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) gegründet. Weiter von ihr finanziert übernimmt jetzt das Non-Profit-Journalistennetzwerk n-ost die Auswahl der Texte und Zitate. Erklärtes Ziel? Die Debatten aus ihren nationalen Zusammenhängen lösen, den Diskurs fördern und einen „Beitrag zur Entstehung einer europäischen Öffentlichkeit leisten“.
Wer etwa vergangenen Dienstag die Seite besuchte, konnte sich so die Meinungen zum Stand der Ukraineverhandlungen, zur Euroeinführung in Bulgarien und der Waffenruhe zwischen Indien und Pakistan zu Gemüte führen. Sortiert und kuratiert werden bis zu fünf Themenkomplexe pro Tag, jeweils mit Link zum Artikel und einem Steckbrief zu Verlag, Auflage und der politischen Linie. Im Mix sind auch Debatten, die normalerweise nicht über den Tellerrand nationaler Öffentlichkeiten hinausreichen. Für große Themenkomplexe existieren auch Dossiers, von Trump über Ukraine bis Nahost. Diskursentwicklungen lassen sich so nicht nur über Wochen, sondern über Jahre hinweg verfolgen. So kann man die langsame Entstehung einer europäischen Öffentlichkeit verfolgen.
Amelie Sittenauer
„Eurotopics“, abrufbar unter www.eurotopics.net
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