lichtblick der woche: Mehr Geld für grüne Entwicklung
Beim Klimaschutz haben Weltbank und Internationaler Währungsfonds IWF nicht immer ein glückliches Händchen. Viel zu lange haben die Herren (und wenigen Damen) der globalen Geldströme weltweit das Entwicklungsmodell von Öl, Gas und Kohle durchgesetzt. Immerhin hat die Weltbank in den letzten Jahren verkündet, keine neuen Investitionen in fossile Projekte mehr zu unterstützen. Jetzt aber will sie mit dem IWF eine Plattform gründen, um die Versorgung von Schwellen- und Entwicklungsländern mit Kapital für den Ausbau von Ökostrom, für saubere Investments und die Verwirklichung der UN-Nachhaltigkeitsziele zu garantieren. So steht es im Entwurf für eine solche „Plattform zur Zusammenarbeit bei Schulden, Klima und Natur“, die in Washington am Rand der Frühjahrstagung der Institute zirkulierte und der taz vorliegt. Damit soll auch der Gefahr begegnet werden, dass die Coronakrise viele arme Länder in die nächste Schuldenfalle zwingt und jede Chance auf einen grünen Umbau zunichtemacht. Das Gremium solle neben den Strukturen der G7 und G20 arbeiten und „neue Finanzierungswege identifizieren“, um die einzelnen Länder maßgeschneidert zu unterstützen. Die Plattform soll offen sein für Regierungen, Finanz und Forschungsinstitute sowie NGOs. Allerdings gibt es weiter Kritik an der Weltbank: Der US-Klimagesandte John Kerry mahnte sie und alle Banken, keine Kohle mehr zu finanzieren. Erst kürzlich hatte die NGO Urgewald recherchiert, dass die Weltbank seit 2015 insgesamt mehr als 10 Milliarden US-Dollar in neue fossile Strukturen investiert hat. (bpo)
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