krieg in der ukraine:
USA wollen von Kyjiw Zugeständnisse
Unterhändler aus den USA und der Ukraine sind am Montag in Saudi-Arabien eingetroffen. Bei Gesprächen am Dienstag wollen die US-Diplomaten feststellen, zu welchen Zugeständnissen die Ukraine bereit ist. „Man kann nicht sagen: ‚Ich will Frieden‘ und gleichzeitig: ‚Ich weigere mich, Kompromisse einzugehen‘“, sagte ein US-Beamter. „Wenn sie nur an den Grenzen von 2014 oder 2022 interessiert sind, sagt uns das etwas.“ US-Präsident Donald Trump hatte zuvor deutlich gemacht, es genüge nicht, dass die Ukraine das von den USA gewünschte Abkommen über Bodenschätze unterzeichnet. „Sie werden das Mineralienabkommen unterzeichnen, aber ich möchte, dass sie Frieden wollen … Das haben sie bisher nicht in dem Maße gezeigt, wie sie es sollten“, sagte er.
Ukraine will teilweise Feuerpause vorschlagen
Die Ukraine wird in Saudi-Arabien eine Feuerpause in der Luft und zu Wasser vorschlagen. Wie die britische Financial Times berichtet, wird die ukrainische Delegation einen Verzicht auf den Einsatz von Drohnen und Langstreckenraketen sowie auf Marineoperationen im Schwarzen Meer vorschlagen. „Dies sind die Optionen, die einfach einzurichten und zu überwachen sind, und man kann damit anfangen“, sagte ein ukrainischer Offizieller. Die ukrainische Offerte wurde am Samstag bei Gesprächen mit dem Nationalen Sicherheitsberater Großbritanniens, Jonathan Powell, in Kyjiw ausgearbeitet.
Russland dementiert Gespräche mit den USA
Gespräche zwischen Russland und den USA wird es diese Woche nicht geben. Dies meldet am Montag die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Sprecherin des russischen Außenministeriums. Dagegen hatte der US-Sender CNN am Sonntag berichtet, US-Vertreter würden in Saudi-Arabien in dieser Woche auch mit russischen Unterhändlern reden. „Wir stehen am Anfang des Weges zur Wiederherstellung unserer bilateralen Beziehungen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. „Der vor uns liegende Weg ist lang und schwierig.“
Auf russischem Gebiet rückt Russland vor
Glaubt man prorussischen Militärbloggern, rücken russische Truppen in der Region Kursk derzeit im Rahmen einer Einkesselung ukrainischer Streitkräfte vor. So sollen sie am Sonntag drei weitere Siedlungen zurückerobert haben. Tags zuvor war die Einnahme von vier Dörfern gemeldet worden. Ukrainische Quellen bestätigten diese Informationen offiziell nicht. Auf einer Karte des ukrainischen Projekts „Deep State“ sind jedoch alle diese Siedlungen als unter russischer Kontrolle stehend ausgewiesen. Laut ukrainischen Angaben hätten russische Truppen am Wochenende ebenfalls versucht, von Kursk aus in die nordostukrainische Region Sumy vorzustoßen.
Auf ukrainischem Gebiet rückt die Ukraine vor
Auf ukrainischem Gebiet scheint die Intensität russischer Angriffe abzunehmen. Sowohl um Pokrowsk als auch um Toretsk führten ukrainische Truppen Gegenangriffe aus und machten Boden gut, hieß es in ukrainischen Berichten. Der Spielraum dafür habe sich aufgrund der Verringerung der Zahl russischer Bodenoffensiven vergrößert. Zudem seien die russischen Versorgungslinien durch Angriffe ukrainischer Drohnen geschwächt worden. (taz)
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