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hochwasserBerlin und drum herum

Natürlich, den Rhein, den kennt man, von Schaffhausen bis nach Bonn. Wenn auch sonstwo die Deiche brechen, die Landschaftskunde hält.

Kommentar von UWE RADA

Wo zum Teufel fließt aber die Mulde? Wo liegen Grimma, Meißen und Mühlberg?

Derzeit hört man solche Fragen oft, vor allem in Westberlin. Grimma, Meißen und Mühlberg sind schließlich weit weg. So weit wie die Hochwassergefahr von der Hauptstadt. Eher gehen die Lausitzer in ihren Braunkohlegruben baden als wir Berliner mit dem Bundeskanzler über die Deichkrone.

Woher aber kommt diese liebe Mühe mit Geografie und Naturkunde? Ist es das typische Phänomen der Stadtkinder, die selbst Kühe erst im Kinderbauernhof entdecken? Das aber würde dann auch für Dresden gelten, wo man nicht erst seit dem Hochwasser weiß, wo die Elbe entspringt.

Ist es das Problem der Zugereisten? Wohl kaum, schließlich wissen auch die Rheinländer, wo das Rheindelta liegt.

Wohl eher deuten die geografischen Fragezeichen, die einem so oft beim abendlichen ARD-Spezial auf der Stirn stehen, darauf hin, dass Berlin oder besser sein Westteil mit seinem Drumherum noch immer nicht so viel anfangen kann.

So gesehen hat das Hochwasser, zumindest für die Hauptstädter, etwas doppelt Gutes. Einmal, weil wir auf dem Trockenen bleiben. Und zum Zweiten, weil wir jetzt vielleicht mal öfter die Sachsenkarte statt der Frankreichkarte zur Hand nehmen.

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