piwik no script img

heute in hamburgNeurechte in Turnschuhen

taz Salon „Das Netzwerk der Identitären“: 19.30 Uhr, Kulturhaus 73, Schulterblatt 73

Immer wieder fällt dieser Tage ihr Name: Im Zusammenhang mit den Versuchen der AfD, einer Beobachtung durch den Verfassungsschutz zu entgehen, wird früher oder später auch die rechtsextreme „Identitäre Bewegung“ erwähnt. Die nämlich wird bereits vom Inlandsgeheimdienst beobachtet und hat indes Verbindungen vor allem zur Parteijugendorganisation „Junge Alternative“ (JA). Wohl auch deshalb will die AfD der eigenen Jugendorganisation bundesweit nun ihren Status entziehen, wie am Montag bekannt wurde.

Die Verbindungen der „Identitären“ allerdings reichen durchaus weiter – zu AfD-Bundestagsabgeordneten aber auch zu fremdenfeindlichen Organisationen im europäischen Ausland. Sie sind der aktionistische Arm der „Neuen Rechten“. Bundesweit werden ihr direkt zwar nur etwa 800 Mitglieder zugerechnet, diese aber erfahren von Zehntausenden finanzielle Unterstützung.

Bekannt wurden die „Identitären“, indem sie ihre rechtsextremen Inhalte mit einem popkulturellen Habitus verbanden – und sich geschickt medial inszenierten. Sie besetzten öffentliche Gebäude, stiegen auf das Brandenburger Tor und führten Flashmobs auf. Ihr schwarz-gelbes Logo, der griechische Buchstabe Lambda, ist auf zahlreichen Internetseiten präsent. Ihr zentrales Thema: die angebliche „Islamisierung des Abendlandes“.

Der taz-Autor und Kolumnist Andreas Speit hat nun den neuen Sammelbandes „Das Netzwerk der Identitären – Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten“ herausgegeben. Mit Co-AutorInnen wird er den Band heute vorstellen und zentrale Akteure und Ideologie der „Identitären“ und ihres Netzwerkes aufzeigen und hinterfragen – nicht ohne auf die örtliche Vernetzung einzugehen.

Zu Gast sind dafür neben Herausgeber Andreas Speit die Politikwissenschaftlerin Carina Book, die sich für den Band sowohl mit dem Infokrieg in den Medien, wie mit der realen Gewalt der „Identitären“ und deren Vorbereitung auf einen Bürgerkrieg beschäftigt hat, sowie Johanna Sigl. Sie ist Mitglied im „Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus“ und erläutert männliche Inszenierungen und Geschlechterkonstruktionen der Rechten. Moderieren wird Jean-Philipp Baeck, Redakteur der taz nord, der in einem Beitrag selbst auf die engen Verbindungen von AfD und Identitären eingegangen ist. Selbstverständlich sind Sie wie immer eingeladen, mitzudiskutieren.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen