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heute in hamburg„Wir wollen für die Natur sensibilisieren“

Tobias Hinsch, 44, Kommunikationswissenschaftler, ist seit fünf Jahren Geschäftsführer des Nabu Hamburg

Interview: Petra Schellen

taz: Herr Hinsch, der Bau des Wohnquartiers Vogelkamp Neugraben war umstritten und verzögerte sich wegen des dort lebenden Wachtelkönigs. Ist mit den neuen Naturlehrpfad jetzt alles gut?

Tobias Hinsch: Es stimmt, wir als Nabu waren mit der Bebauung dort nicht glücklich, weil wir uns dieses Gebiet als Pufferzone zwischen Bebauung und Naturschutzgebiet gewünscht hätten …

… was Sie nicht durchsetzen konnten.

Nein. Aber immerhin wurde der neue Naturlehrpfad nicht innerhalb des Naturschutzgebiets Moorgürtel angelegt, sondern außerhalb: auf den Ausgleichsflächen davor. Im Idealfall kann man sich also schon vor Betreten des eigentlichen Naturschutzgebiets über dessen Besonderheiten informieren.

Wie sieht der Lehrpfad konkret aus?

Er soll die neuen Bewohner des Vogelkamps sensibilisieren und erklärt zum Beispiel die Landschaft – Geest, Marsch und Moor – sowie die 88 dort beheimateten Vogelarten und etliche Pflanzen. Auch der Konflikt zwischen menschlicher Nutzung und der Rücksichtnahme auf die Natur ist Thema. Außerdem wurde ein „Katzengraben“ zwischen Neubau- und Naturschutzgebiet angelegt. Er soll verhindern, dass die Katzen, die oft mit einem Neubaugebiet einhergehen, ins Naturschutzgebiet gelangen, um dort Schaden anzurichten.

Lässt sich der Konflikt zwischen menschlicher Nutzung und Naturschutt überhaupt auflösen?

In einer Großstadt wie Hamburg gibt es immer den Druck auf die Flächen. Man kann den Konflikt also moderieren. Auflösen lässt er sich nicht.

Und wie wollen Sie verhindern, dass Menschen das Naturschutzgebiet, das man ja auch unabhängig vom Lehrpfad betreten kann, beschädigen?

Es gibt Verordnungen, an die sich die Besucher halten sollen: Im Naturschutzgebiet muss man auf den Pfaden bleiben und Hunde angeleint lassen.

Wer sorgt für die Einhaltung der Regeln?

Wir als Nabu versuchen, unseren Beitrag zu leisten, indem wir über unsere ehrenamtlichen Gruppen vor Ort sind und Menschen auf die Regeln hinweisen. Zwingen können wir sie nicht.

Sie sind 24 Stunden vor Ort?

Das können wir nicht leisten. Unsere Gruppen versuchen zu Stoßzeiten – bei guten Wetter und an Feiertagen –, ihre Präsenz zu verstärken.

Der Naturlehrpfad im Wohnquartier Vogelkamp Neugraben ist ab heute betretbar

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