piwik no script img

duell im vierkampf

Endlich mal nicht Olaf Scholz, Armin Laschet und Annalena Baerbock! Am Montagabend trafen Ver­tre­te­r:in­nen jener Parteien aufeinander, die damit rechnen können, zusammen rund ein Drittel der Stimmen bei der Bundestagswahl zu erhalten. Während das „Triell“ am Sonntag gemeinsam von ARD und ZDF auf dem populärsten Sendeplatz ausgestrahlt und regelrecht zelebriert wurde, erschien der Umgang mit den Kleineren dann doch eher etwas stiefmütterlich. Nicht einmal die gleiche Sendezeit wurde ihnen zugebilligt: Statt 90 Minuten bot ihnen das ZDF gerade mal eine Stunde, die ARD anschließend wenigstens 75 Minuten.

Immerhin kamen so Linken-Spitzenkandidatin Janine Wissler, AfDlerin Alice Weidel, FDP-Mann Christian Lindner, CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, FDP-Vize Wolfgang Kubicki und CSU-General­sekretär Markus Blume zu einem Primetime-Auftritt.

Ganz gleich aber, ob im ZDF oder in der ARD: Es ging munter zur Sache. Die Differenzen zwischen den Parteien traten wesentlich deutlicher zutage als beim Triell am Tag zuvor. Und es ging auch giftiger zu. Als Wissler im ZDF Wolfgang Kubicki vorhält, die von der FDP in ihrem Wahlprogramm geforderten Steuerentlastungen in Höhe von 90 Milliarden Euro seien „finanzpolitischer Voodoo“, und sie dann auch noch die legendäre Mövenpick-Steuersenkung erwähnt, verliert der sonst so gerne gelassen und locker wirkende Liberale kurz die Contenance. „Wenn Sie so viel von Wirtschaft verstehen würden, wäre die DDR nicht untergegangen“, giftet Kubicki die 1981 im hessischen Langen geborene Wissler an. Die kontert kurze Zeit und zahlreiche Unterbrechungen später: „Herr Kubicki, vielleicht könnten Sie aufhören, mir dauernd dazwischenzublubbern.“ Gute TV-Unterhaltung war das. (pab)

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen