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der fall wehnerSüppchenköche links und rechts

Es geht der Politik natürlich nicht um die Schuld Herbert Wehners. Was in der Lubjanka, Moskaus Geheimdienstzentrale, 1937 wirklich passiert ist, interessiert die Historiker. Der Politik, und das gilt für Konservative wie für Sozialdemokraten, geht es um anderes: um Denunziation auf der einen Seite, um sture Verteidigung auf der anderen.

Kommentarvon PETER AHRENS

Wehner ist den Rechten bis heute ein Symbol gewesen. Ein Ex-Kommunist, der dies nie geleugnet hat. Und der zudem als Sozialdemokrat ein unerbittlicher Gegner der Union war, ein verletzender Streiter, der die Trennlinie zu den Konservativen immer zu ziehen verstand. Und sie selbst dann nicht vergaß, als er mit ihnen in der Großen Koalition gemeinsame Sache machte. Einer, der von rechts gehasst wurde wie sonst nur Willy Brandt. Einen Wehner posthum als Spitzel zu decouvrieren, muss der größte Triumph für jeden Christdemokraten sein.

Auf der anderen Seite die SPD, für die nicht sein kann, was nicht sein darf. Onkel Herbert, der Zuchtmeister, der Mann des Godesberger Programms – ein Verräter, der Genossen in den Tod schickte? Nichts als üble Nachrede, wird als Parteilinie ausgegeben. Die Meinung steht fest, bevor man sich die Dokumente überhaupt angeschaut hat.

Dabei könnte die SPD doch von der anderen Seite lernen, wie das mit den Denkmälern ist. Der Einheitskanzler ein illegaler Spendensammler? Unmöglich.

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