das portrait: Die Radsportlerin Emma Hinzeergattert Bronze
Mit Vergleichen muss Emma Hinze schon lange leben. Seit ihrem Triumph bei der Junioren-Weltmeisterschaft im Bahnradsport 2014 in der Disziplin Teamsprint wird der gebürtigen Hildesheimerin immer wieder prophezeit, sie würde später einmal in die Fußstapfen der elfmaligen Weltmeisterin Kristina Vogel treten. Angedacht hatten sie beim Bund Deutscher Radfahrer dafür eigentlich einen schleichenden Übergang: Hinze sollte im Training und beim Wettkampf von der erfahrenen Kollegin lernen. Doch im Juni vergangenen Jahres verunglückte Vogel beim Training und ist seitdem querschnittsgelähmt.
Plötzlich rückte die gerade einmal 20-Jährige aus dem Schatten ins Rampenlicht. Hinze nahm im Teamsprint Vogels Platz ein –neben Miriam Welte. Ihr rascher Einstieg glückte: Sie errangen auf der ovalen Bahn Podiumsplätze im Weltcup und bei der Europameisterschaft 2018 in Glasgow die Bronzemedaille.
Hinze, die seit 2015 für den RSC Cottbus startet, erhielt nun von Bundestrainer Detlef Uibel für die WM im polnischen Pruszkow erneut das Vertrauen. Er nominierte sie im Teamsprint an der Seite von Welte. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Bei ihrem WM-Debüt gewann Hinze gerade die Bronzemedaille.
Vielleicht hat auch Kristina Vogel einen gewissen Anteil an diesem Erfolg. Die Erfurterin schickte zwischen den Läufen Nachrichten an ihre Nachfolgerin. „Sie hat mir gesagt, was ich noch verbessern könnte. Von ihr kann man schon lernen“, erklärte Hinze daraufhin.
Auch wenn sie vielleicht im Einzelsprint hinter gewissen Erwartungen zurückblieb und im Achtelfinale an der Russin Anastassija Woinowa scheiterte, ergatterte sie die Medaille. Damit hat die heute 21-Jährige unter Beweis gestellt, dass sie Druck standhalten kann. Die Sache mit den Fußstapfen könnte was werden. Christian Görtzen
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