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das portraitJonas Ueberschaerkennt jetzt den Schulz

Seit Kurzem hat Jonas Ueberschaer ein besonderes Verhältnis zu Martin Schulz. Der Auszubildende aus Bad Oldesloe, Der 19-Jährige, der eine Ausbildung zum Fachinformatiker macht, schrieb am Donnerstagabend dem SPD-Spitzenpolitiker auf Whatsapp und warnte ihn, dass seine Kontaktdaten im Internet für alle zugänglich seien: „Solltest du ändern.“

Schulz war, wie viele andere Bundestagsabgeordnete und Prominente, Opfer eines Hacker­angriffs geworden, der seit Freitag wie eine Welle durch die Medien geschwappt ist. Der 19-Jährige war aber schon einen Tag vorher darauf gestoßen. In einer Chatgruppe seiner Freunde ging ein Link herum. Darüber hatte er auf einmal Zugang zu diversen Daten berühmter Persönlichkeiten.

„Da waren Kreditkarteninformationen, Personalausweiskopien, Privatadressen, Chatverläufe und Telefonnummern“, erzählt Ueber­schaer. Martin Schulz war der erste Name, der ihm etwas sagte. Deswegen schrieb er die aufgelistete Nummer über Whatsapp an und gab Bescheid. Er habe auch Gregor Gysi geschrieben, aber der habe nicht reagiert.

Dafür schrieb Schulz zurück. „In dem Moment kam ich gar nicht auf mein Leben klar“, sagt Ueberschaer. Er hätte niemals damit gerechnet, dass es wirklich die echte Nummer wäre. „Mich hat direkt das Büro von Schulz angerufen, aber selbst da war ich mir noch nicht hundertprozentig sicher, können ja immer noch irgendwelche Internettrolle gewesen sein“, erinnert er sich.

Zur Polizei habe er nicht gehen wollen, da er nicht davon ausgegangen sei, dass die Daten echt wären. Die Nummer anzuschreiben, schien ein guter Mittelweg zu sein: „Ich dachte mir, falls es die richtige Nummer ist, wird dann schon jemand reagieren.“

Mit so einem Ausmaß habe er nicht gerechnet. Er sei froh, dass die Polizei nicht bei ihm angerückt sei, um seinen Computer zu durchforsten. Er bereut nicht, gehandelt zu haben. Lachend sagt er: „Martin Schulz und ich folgen uns jetzt gegenseitig auf Twitter. Also das ist mehr als Freundschaft.“

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