das detail: Rentnerfußball
Wer ist eigentlich das Frauenfußballpublikum? Spiegel Online hat sich das gefragt und eine Studie in Auftrag gegeben, die sich dieser verschworenen Randgruppe widmet. Die hat Erstaunliches herausgefunden. Frauenfußball gucken in Deutschland nämlich vor allem Männer über 65 Jahre.
Die, die man dort erwarten würde, findet man dagegen eher nicht. Frauen sind unterrepräsentiert, ebenso wie die Altersgruppe von 30 bis 39 Jahren. Und gesellschaftlich sind die Frauenfußballgucker auch eher traditionell unterwegs: Sie wählen häufig Union oder SPD und beschreiben sich selbst als politisch konservativ. Außerdem sind sie religiös, vor allem katholisch, und interessieren sich bevorzugt für Autos und Wirtschaft.
Ob die Nationalelf das bedacht hat? Vielleicht sollten die deutschen Frauen auf Basis dessen mal ihre Marketingstrategie überdenken; eine bekannte Bank als Sponsor ist da ja schon mal ein Anfang. Mehr Autowerbung braucht es noch. Offensichtlich fehlen die Netzwerke zu hippen, weiblichen, alternativen Klientelen. Woanders sind die viel präsenter, in Argentinien zum Beispiel ist Frauenfußball ja eine beliebte Plattform für Feministinnen. In Deutschland bleiben mindestens die Hipster weg: Grünen-Wählerinnen gibt es wenige.
Alina Schwermer
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