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Zwist in Nordkoreas HerrscherfamilieÄltester Sohn beklagt Erbfolge

Staatschef Kim Jong Il baut seinen jüngsten Sohn Kim Jong Un zum Nachfolger auf. Sein Bruder Kim Jong Nam tut im japanischen TV kund, dass ihn das stört.

Kim Jong Nam sucht gerne das Gespräch mit Medien aus den Nachbarländern Nordkoreas, wie hier im Juni 2010 in Macau, wo er einem südkoreansichen TV-Sender ein Interview gab. Bild: rtr

TOKIO/PEKING afp/rtr | Der offenbar eingeleitete Machtwechsel in Nordkorea von Staatschef Kim Jong Il auf seinen jüngsten Sohn Kim Jong Un stößt innerhalb der Herrscherfamilie auf Kritik. Der älteste Sohn des Machthabers, Kim Jong Nam, sagte in einem am Dienstag ausgestrahlten Interview mit dem japanischen Fernsehsender TV Asahi, er persönlich sei gegen die Erbfolge an der Staatsspitze in der dritten Generation. "Aber ich denke, es gibt einen internen Grund dafür. Wenn das so ist, müssen wir das wohl befolgen." Vor Kim Jong Il hatte bereits dessen Vater Kim Il Sung in dem abgeschotteten Land regiert. Das Interview war am Samstag in Chinas Hauptstadt Peking aufgezeichnet worden.

Der jüngste Sohn Kim Jong Un wird als künftiger Nachfolger seines Vaters an der Spitze der Diktatur gehandelt. Am Sonntag wurde er bei einer pompösen Militärparade zum 65. Jahrestag der Gründung der kommunistischen Partei ins Rampenlicht gerückt. Zwei Wochen zuvor war er bereits in die Parteiführung aufgenommen und zum Vier-Sterne-General ernannt worden. Dies galt als sicheres Zeichen dafür, dass der durch Krankheit geschwächte 68-jährige Kim Jong Il seinem Sohn den Weg zur Nachfolge ebnet.

Kim Jong Nam wurde bei der Nachfolgeregelung als ältester Sohn des Staatschefs offenbar übergangen. Er soll bei seinem Vater in Ungnade gefallen sein, weil er im Ausland für peinliche Schlagzeilen sorgte - vor allem, als er 2001 mit einem gefälschten Pass in Japan aufgegriffen wurde.

Unterdessen hat Chinas Präsident Hu Jintao Nordkoreas neue Führungsmannschaft offiziell zum Besuch der Volksrepublik eingeladen. Die am Montag ausgesprochene Einladung richtete sich implizit auch an Kim Jong Un. Ein Termin für den Besuch wurde nicht festgelegt.

Die Regierung in Peking wolle die Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen China und Nordkorea schützen und kontinuierlich weiter entwickeln, sagte der einflussreiche chinesische Parteifunktionär Zhou Yongkang, der die Einladung im Namen von Hu aussprach. Staatschef Kim Jong Il sowie die neue zentrale Führung der kommunistischen Arbeiterpartei Nordkoreas sollten China "zu einem geeigneten Zeitpunkt" besuchen.

China ist der einzige große Partner des verarmten Nordkoreas auf diplomatischer und wirtschaftlicher Ebene. Die Volksrepublik stockte in den vergangenen Jahren Hilfsleistungen und Investitionen in seinen Nachbarn auf, den es als strategischen Puffer gegen die USA und deren Verbündeten in der Region wie Südkorea betrachtet.

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1 Kommentar

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  • DP
    Dith Pran

    Ja...und wo sind hier all die Protestierer, wenn es diesmal nicht um die Menschenrechte in Gaza, Guantanamo-Bay oder anderen linken Schwerpunkten geht?

     

    Eine vollgefressene Fatman-Familien-Dynastie unter roten Bannern der Arbeiterklasse scheint hier niemandem zu stören....