: Zweiter Brocken im märkischen Sand
■ Kohl legt Grundstein für Neubau des Kanzleramtes im Spreebogen
Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) hat gestern wohl seinen letzten Grundstein als Bauherr und Regierungschef gelegt. Für das neue Kanzleramt im Spreebogen versenkte Kohl gemeinsam mit Berlins Regierendem Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) den dicken Quader im märkischen Sand. Der 400 Millionen Mark teure Neubau soll Anfang 2000 bezugsfertig sein. Ab dem Frühjahr 1999 bezieht das Kanzleramt als Übergangsdomizil das einstige Staatsratsgebäude der SED.
Das Bundeskanzleramt entsteht nach den Plänen der Architekten Axel Schultes und Charlotte Frank, die im Vorfeld mehrfach überarbeitet wurden. Die endgültige Variante sieht frei angeordnete Säulen in unregelmäßigen Formen vor, die ein ungewöhnliches Licht-und-Schatten-Spiel erzeugen. In die Kritik geraten ist auch das Sicherheitskonzept. Die Uferwege und die Südallee sollen zeitweise gesperrt werden können.
Kohl konnte bei der gestrigen Aktion seine ganze Erfahrung auf die Waage bringen, hatte er doch an der selben Stelle schon einmal einen Grundstein gelegt. Ende der 80er Jahre sollte im Spreebogen das Deutsche Historische Museum entstehen. Der Kanzler-Brocken mußte nach der Entscheidung, dort das Regierungsamt zu bauen, wieder ausgebuddelt werden. rola
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