Zwei Todesopfer nach Anschlag in München: Schwer verletzte Mutter und Kind gestorben
Der Anschlag auf eine Demonstration in München hat zwei Todesopfer gefordert. Eine Münchnerin und ihre kleine Tochter sind ihren Verletzungen erlegen.
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Tief berührt zeigte sich die Gewerkschaft Verdi, deren Demonstration Ziel des Anschlags war. „Die Trauer über das Leid der Opfer des Anschlags von München wird so schier unermesslich“, schrieb der Vorsitzende Frank Werneke. „Wir trauern mit den Angehörigen und der gesamten Familie, sind in Gedanken bei ihnen und wünschen ihnen so viel Kraft, wie sie nun dringend brauchen.“ Ähnliche Worte wählte die bayerische Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU): „Ich bin in Gedanken bei der Familie des kleinen Kindes und seiner Mutter. Keine Worte können helfen oder gar trösten.“
„Es zerreißt einem das Herz“, schrieb Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf der Plattform X. „All das tut so weh und ist so sinnlos. Ganz Bayern trauert.“ Man sei in Gedanken bei den Angehörigen und hoffe und bete für die Verletzten. Nach Angaben von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatte die 37-Jährige bei der Stadt München gearbeitet. „Der Schmerz ist nicht in Worte zu fassen. Wir werden der Familie alle nur erdenkliche Unterstützung in dieser düsteren Zeit anbieten“, sagte Reiter.
Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass die Tat einen islamistischen Hintergrund hat. Der Fahrer sitzt inzwischen in Untersuchungshaft.
Aufgrund der besonderen Bedeutung des Falls übernahm am Freitagabend die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen. „Es besteht der Verdacht, dass die Tat religiös motiviert war und als Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung zu verstehen ist“, teilte die oberste Anklagebehörde in Deutschland in Karlsruhe mit. Die Tat sei geeignet, die innere Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen führt weiter das Bayerische Landeskriminalamt.
Scholz verspricht Abschiebung
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kündigte die Abschiebung des Täters an. „Er wird nach dem Verbüßen seiner Strafe auch in das Land zurückgeführt, wo er herkommt“, sagte Scholz in München bei einer Wahlkampfveranstaltung. Wer eine derartige Tat begehe, könne sich „auf gar nichts mehr berufen“. Der 24-jährige Afghane müsse für seine „unverzeihliche Tat“ verurteilt werden.
Am Nachmittag hatte Scholz in Begleitung von Bundesjustizminister Volker Wissing und Reiter eine weiße Rose an einer improvisierten Gedenkstätte am Ort des Anschlags niedergelegt. Zuvor traf er sich mit Rettungs- und Einsatzkräften und dankte ihnen. Solche Dinge forderten auch die heraus, die in einer solchen Lage helfen würden. „Sie haben schreckliche Dinge gesehen, Sie haben Menschen in größter Not geholfen und müssen das natürlich auch selber verarbeiten“, sagte Scholz. „Wir alle müssen jetzt zusammenstehen und dafür sorgen, dass unser Land zusammenhält.“
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