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Zwangsarbeit in ChinaVorwürfe gegen Autohersteller

Chinesische Aluminiumhersteller sollen Uiguren in Zwangsarbeit beschäftigen. Die Autokonzerne hätten das zu wenig im Blick, sagen Menschenrechtler.

9 Prozent des weltweit angebotenen Aluminiums stammt aus Xinjiang. Sind Zwangsarbeiter an der Produktion beteiligt? Foto: dpa

Peking dpa | Internationale Autohersteller tun nach Ansicht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) zu wenig gegen Zwangsarbeit in der chinesischen Region Xinjiang. „Autofirmen kennen das Ausmaß ihrer Verbindungen zu Zwangsarbeit in Xinjiang in ihren Aluminium-Lieferketten einfach nicht“, sagte HRW-Mitarbeiter Jim Wormington anlässlich eines am Donnerstag veröffentlichten Berichts der Organisation, der sich insbesondere mit Zwangsarbeit in der chinesischen Aluminiumindustrie befasst.

Mehr als 15 Prozent des in China produzierten Aluminiums oder 9 Prozent des weltweiten Angebots stammen demnach aus Xinjiang. Laut der Organisation liegen glaubwürdige Beweise vor, dass dort ansässige Aluminiumhersteller an Programmen der chinesischen Regierung beteiligt sind, die Uiguren und Angehörige anderer muslimischer Gemeinschaften zwingen, Arbeit vor Ort oder in anderen Regionen anzunehmen. Für die Recherche wertete Human Rights Watch unter anderem staatliche Medien in China sowie Regierungs- und Unternehmensberichte aus.

„Einige Autohersteller in China haben sich dem Druck der Regierung gebeugt und wenden in ihren chinesischen Joint Ventures weniger strenge Standards für Menschenrechte und verantwortungsvolle Beschaffung an als in ihren weltweiten Betrieben“, heißt es in dem Bericht. Hersteller wie General Motors, Tesla, BYD, Toyota und Volkswagen hätten es so versäumt, das Risiko uigurischer Zwangsarbeit in ihren Aluminium-Lieferketten zu minimieren.

Der deutsche Hersteller Volkswagen teilte mit, seine Verantwortung als Unternehmen im Bereich der Menschenrechte weltweit sehr ernst zu nehmen – auch in China. Man halte sich eng an die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte. Diese sind Teil des Verhaltenskodex des Unternehmens. „Wir setzen nicht nur im Volkswagen-Konzern hohe Standards, sondern arbeiten auch entlang der Lieferketten an der Einhaltung dieser Werte“, sagte ein Sprecher. VW betreibt in einem Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Hersteller Saic selbst ein Werk in Xinjiang.

Uiguren, Angehörige anderer Minderheiten und Menschenrechtsorganisationen berichten seit Jahren, dass Hunderttausende Menschen in Xinjiang gegen ihren Willen in Umerziehungslager gesteckt, zum Teil gefoltert und zu Zwangsarbeit gezwungen wurden. Die chinesische Regierung bestreitet diese Vorwürfe.

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3 Kommentare

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  • Mit dem zunehmenden Marktanteil chinesischer Autohersteller im globalen Westen wird sich das Problem der Unkenntnis bald erledigt haben. Die wissen, was sie verbauen und haben keine Probleme damit.

    • @vieldenker:

      Ich finde es immer noch irritierend, dass beim Import von Waren und Dienstleistungen es egal ist, wie die hergestellt wurden. Es gibt nicht mal einen Zollzuschlag.

      Wird das Zeugs hier produziert, müssen sich Unternehmen an Standards halten: Arbeitsrechte, Tierschutz, Sozialversicherungen, Menschenrechte, Umweltschutz usw.



      Wie soll so vernünftig konkurriert werden, wie ein Race-to-the-Bottom verhindert?

      • @Limonadengrundstoff:

        Das ist leider deutlich zu kurz gedacht.



        Mit einer konsequenten Kontrolle beim EU-Import wird für deutsche Unternehmen innerhalb des EU-Marktes für faire Marktbedingungen gesorgt - richtig.



        Deutsche Unternehmen sind aber gekennzeichnet durch eine sehr hohe Exportquote von durchschnittlich 50,9%.



        Damit würden durch die konsequente Kontrolle der EU-Importe für 49,1% des Umsatzes faire Bedingungen herrschen. Bei 50,9% des Umsatzes kämpfen deutsche Unternehmen damit weiterhin gegen unfaire Standards.