Menschenrechtsverletzungen in China: BASF trennt sich von Joint Ventures
Der Chemiekonzern beschleunigt den Verkauf von Anteilen an zwei Unternehmen. Sie sollen in die Unterdrückung der muslimischen Uiguren verwickelt sein.
Der Prozess sei bereits im vierten Quartal 2023 eingeleitet worden, solle nun aber beschleunigt werden. Kürzlich veröffentlichte Berichte über den Joint-Venture-Partner hätten schwerwiegende Vorwürfe enthalten, „die auf Aktivitäten hinweisen, die nicht mit den Werten von BASF vereinbar sind“.
Der Spiegel hatte vor einer Woche berichtet, gemeinsame Recherchen des Magazins und des ZDF hätten ergeben, dass der Partner Markor deutlich stärker in das Unterdrückungssystem gegen die muslimische Minderheit der Uiguren in Nordwest-China verwickelt gewesen sei als bislang bekannt.
Mitarbeiter seien direkt an einer Kontroll- und Unterdrückungskampagne von Parteikadern in Xinjiang beteiligt gewesen. BASF hatte damals erklärt, die Hinweise „sehr ernst“ zu nehmen, der Konzern habe bislang keine Kenntnis von diesen Aktivitäten gehabt.
Tätigkeit in China bleibt ansonsten bestehen
Das Ludwigshafener Unternehmen betonte nun, auch im Zusammenhang mit den jüngsten Berichten keine Hinweise darauf zu haben, dass Mitarbeitende der beiden Joint Ventures in Korla an Menschenrechtsverletzungen beteiligt gewesen seien. Die Berichte bezögen sich nur auf den Joint-Venture-Partner von BASF, an dem der Konzern nicht beteiligt sei.
Die Präsenz von BASF in der Volksrepublik bleibe ansonsten unverändert, an seinen Geschäftsaktivitäten und geplanten Investitionen in China halte das Unternehmen „in vollem Umfang fest“. In der chinesischen Provinz Guangdong baut BASF gegenwärtig einen neuen Verbundstandort für bis zu zehn Milliarden Dollar. In Korla stellte das Unternehmen Butandiol her, das als Ausgangsstoff etwa für Polyester, Polyamide und Polyurethane dient.
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