■ Zur Einkehr: Bei Kiefert
Mittags Essen gehen? Platz nehmen bei Kerzenschein? Und weiße Tischdecken bekleckern? Nee, das ist etwas für den Abend, aber für den Mittag ist das nix! Wir Büromenschen bevorzugen das Unverbindliche, Schnelle und goutieren den Imbiß im Stehen. Also auf zu Martin Kiefert.
Ein gutes halbes Dutzend Filialen unterhält das Unternehmen mit Sitz am Herdentorsteinweg allein in der Bremer Innenstadt. Und wer einmal den Lieferwagen mit dem Slogan „Die Wurst kommt!“ gesehen hat, weiß wo's hingeht. Denn die Zubereitung von Würsten ist das Hauptbetätigungsfeld – um nicht zu sagen: die Spezialität – der Schnell-Imbiß-Kette. Angeboten werden Rostbratwürste, Schinkenrostbratwürste, Krakauer, Schinkenkrakauer und neuerdings auch Geflügelschnecken, zu denen gegen eine Gesamtgebühr von fünfmarkzehn bis fünfmarkvierzig auch Kartoffelsalat gereicht wird. Mit Hausmachersalat – der mit der Fleischbräteinlage – kommt's gut dreißig Pfennige teurer.
Doch damit ist Kiefert noch nicht beizukommen. Denn neben einem weit umfassenderen Standardangebot mit Bouletten, belegten Brötchen oder Salaten mit Dressing-Wahl-Option sind die einzelnen Filialen noch durch Zugaben voneinander unterschieden. Im Brilltunnel, wo es mit einer Mischung aus Reinigungsmitteln und Wurstbrät immerfort nach Kiefert riecht, sowie in der Bahnhofsstraße, in der gar ein heimeliger Imbiß-Keller versteckt ist, werden zusätzlich sechs verschiedene Mittagessen zum Preis von vierachtzig bis elfneunzig angeboten. Und – ganz unter uns – die schmecken sogar. ck
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen