Zoff im Front National: Papa Le Pen akzeptiert Ausschluss nicht
Er will sich keinen „Maulkorb“ verpassen lassen. Deshalb ficht FN-Gründer Jean-Marie Le Pen die Suspendierung seiner Parteimitgliedschaft an.
Parteichefin Marine Le Pen hat für Juli einen Sonderparteitag zu ihrem Vater einberufen. Die Delegierten sollen dabei entscheiden, ob dem 86-Jährigen der Titel des Ehrenvorsitzenden der FN entzogen wird. Sie könnten auf diese Frage nur mit „Ja“ oder „Nein“ antworten, kritisierte Jean-Marie Le Pen, der dieses Vorgehen als „stalinistische Methode“ bezeichnete. Zuvor soll der 86-Jährige von der Parteiführung angehört werden. Dies sei am 12. Juni geplant und er werde präsent sein, sagte Le Pen.
Mitte Mai hatte der 86-Jährige die Gründung einer neuen Bewegung angekündigt. Er reagierte damit auf die Aussetzung seiner Mitgliedschaft in der FN. Das Exekutivbüro zog damit die Konsequenzen aus wiederholten antisemitischen Äußerungen des Parteigründers.
Zwischen dem Parteigründer und seiner Tochter war es Anfang April zum offenen Bruch gekommen. Der 86-Jährige hatte unter anderem erneut die Gaskammern der NS-Konzentrationslager als „Detail“ der Geschichte bezeichnet. Er torpedierte damit zum wiederholten Male den Kurs Marine Le Pens, der Front National mit einer Abkehr von offen antisemitischen und rassistischen Parolen ein respektableres Image zu geben und so neue Wähler zu gewinnen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!