piwik no script img

Zaun bleibt Zaun

■ Rühe und Töpfer einigten sich auf versenkbaren Zaun um Bendlerblock

Im Streit um den Sicherheitszaun um den künftigen Zweitsitz des Bundesverteidigungsministeriums am Reichpietschufer haben sich Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU) und Bundesbauminister Klaus Töpfer (CDU) auf einen faulen Kompromiß geeinigt: Ein im Bürgersteig versenkbarer Zaun soll den Bendlerblock an seiner Straßenfront vor ungebetenen Gästen schützen.

Nach Angaben eines Sprechers des Verteidigungsministeriums haben sich Töpfer und Rühe am Donnerstag darauf geeinigt. Man wolle damit dem „Vorwurf des Verbarrikadierens“ entgegentreten, so der Sprecher weiter. Zum anderen wolle man dem Denkmalschutz entsprechen und den Bereich der Säulenhalle der Bevölkerung zugänglich machen.

Die Bundesminister reagierten damit auf Kritik an einer ursprünglich geplanten festen Einzäunung von 2,20 Meter Höhe, die auch einen Teil des Bürgersteigs beansprucht hätte. Sowohl die Bonner als auch die Berliner SPD hatten sich in der Vergangenheit vehement gegen die Abschottung ausgesprochen.

Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD), der die Senatskanzlei kritisiert hatte, weil sie einem Sicherheitszaun zugestimmt hatte, ohne seine Verwaltung einzubeziehen, lehnt auch den versenkbaren Zaun ab. Gegenüber der taz sagte er: „Die Bundesregierung hat anscheinend zu viel Geld.“ Der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Wolfang Wieland bezeichnete den versenkbaren Zaun als „eine Schnapsidee“.

Der Sprecher der Hardthöhe sagte, daß der Zaun nur ausgefahren werden solle, wenn „hochrangige Besucher mit bestimmter Sicherheitsstufe“ vorfahren. „Im Dauerzustand soll er unten bleiben“, betonte er. Die Kosten für den versenkbaren Zaun würden „mit Sicherheit“ höher sein als bei einer Festinstallation. Doch genaue Angaben dazu wollte er dazu ebenso wenig machen wie zu der Zaunhöhe. Barbara Bollwahn

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen