Youtube-Jahresrückblick 2014: Viral für Anfänger
Mittlerweile gibt es richtige Youtube-Profis. Regisseur Luc Bergeron zeigt, wem die Video-Website ursprünglich gehörte: den Laien.
BERLIN taz | Gerade mal eine Woche ist es her, da erschien der Youtube-Rewind Jahresrückblick. Und schon gibt es ein neues Video, das sich den viralen Youtube-Momenten von 2014 widmet. Der Unterschied zum Rewind-Video besteht darin, dass hier keine (oder kaum) Internetprofis am Werk sind. Der Jahreszusammenschnitt von Web-Regisseur Luc Bergeron zeigt die andere Seite der Video-Plattform, die weniger kommerzielle. Zu sehen sind keine Pickel-Tutorials oder gestellten Bierduschen. Dennoch sind die Clips alles andere als alltäglich. Der Rückblick veranschaulicht, dass Laienbilder ähnliches bewirken können wie großformatige Kinofilme: Sie können einen umhauen.
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Youtube-Stars verdienen mittlerweile ziemlich gut und drehen nicht mehr in ihren alten Kinderzimmern. Die Aufnahmen finden im großen Studio statt, mit Regisseur und Kameramann, vor Kulissen, die nur noch aussehen wie ihre alten Kinderzimmer. Und auch Youtube hat den ein oder anderen Dollar ausgegeben, um seine Stars in einen aufwendigen Rewind-Clip in Szene zu setzen. Youtube-Laien, aus denen die Video-Plattform anfangs bestand, gibt es aber immer noch. Und sie wirken nicht so glattpoliert wie die professionellen Versionen. Sie haben Spaß an ihren Videos, auch wenn – das muss man zugeben – ihr Equipment immer besser wird.
Der Franzose Bergeron zeigt dies in genau 233 Video-Schnipseln, die sich zu einem siebenminütigen Rückblick zusammensetzen. Es ist bereits der siebte Jahresrückblick des Regisseurs. Diesmal legt er den Fokus auf Sportliches, weil sich hieraus wohl die spektakulärsten Bilder ergeben. Zu sehen sind Menschen, die sich eine Kamera auf den Kopf schnallen und von Bergen, Hochhäusern oder Baukränen fallen lassen. Außerdem breakdancende Kinder, Rentner in schnellen Autos und Leute, die auf Wasserski über Pfützen rasen. Jeder Ausschnitt ist gerade mal eine Sekunde lang. Beeindruckend sind sie trotzdem, weil man an abwegige Orte gelangt und trotzdem das Gefühl hat, ein Kumpel würde mal eben einen selbstgemachten Clip abspielen. Hier die Top drei.
Dieses Video ist in Bergerons Clip nur sehr kurz zu sehen. In voller Länge sieht man die Abenteurer Sam Cossman und George Kourounis. Die beiden schauen sich das Innere eines Vulkans auf der Insel Ambrym im Südwestpazifik an. Es sollen schon mehr Menschen auf dem Mond gewesen sein, als in diesem Lavaberg.
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Dieses Video zeigt, was es braucht, um einen Youtube-Hit zu landen. Man nimmt eine ganz normale Tätigkeit, Schlagzeug spielen zum Beispiel. Dann fügt man etwas Ungewöhnliches hinzu, Feuer zum Beispiel. Und zack, man geht viral. So wie der Amerikaner Casey Cooper, der seine Drumsticks anzündete, um damit Musik zu machen.
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Das ist wohl eines der bekanntesten und wichtigsten Videos. Eine junge Frau läuft zehn Stunden lang durch New York. Sie trägt ein schwarzes T-Shirt, eine dunkle Hose und hat durchgängig einen neutralen Gesichtsausdruck. Das Ergebnis: Sie wird über 100 Mal von verschiedenen Männern belästigt. Mit dem Video soll auf Alltags-Sexismus aufmerksam gemacht werden.
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