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Xi Jinping bei PutinKleiner statt großer Bruder

Kommentar von Inna Hartwich

China nutzt Russlands schwache Position genüsslich aus. Der russische Machthaber Putin muss sich inzwischen an Peking anbiedern.

Xi Jinping besucht Wladimir Putin im Kreml und nützt dessen schwache Position aus Foto: Pavel Byrkin/reuters

N och kurz bevor der Kreml seine Invasion in der Ukraine begann, schworen sich Moskau und Peking eine „Freundschaft ohne Grenzen“. Der Krieg tobte bereits einige Monate, da wurde die Distanz zwischen dem flächengrößten Land der Erde und dem bevölkerungsreichsten noch kleiner: Über dem Amur, oder dem Heilongjiang (dem Drachenstrom), wie die Chinesen den Grenzfluss nennen, wurde nach Jahrzehnten eine Brücke eröffnet.

Nun haben die ungleichen Partner die „strategische Zusammenarbeit“ noch erweitert. Es ist ein starkes Zeichen nach außen, dass Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping, gerade mit 100 Prozent im Amt als Präsident bestätigt, als Erstes nach Moskau reist. Russlands Präsident Wladimir Putin empfängt ihn fast schon demütig, spricht von „etwas Neid“ angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung in China und legt damit wohl unfreiwillig die russische Position dar.

Beide Länder brauchen einander, sie seien wie Brüder, betonen sie stets. Im Chinesischen aber ist der Begriff Bruder ein hierarchischer. Es gibt den „gege“, den großen Bruder, und den „didi“, den kleinen Bruder. Moskau wollte lange der „gege“ sein und hat sich längst zum „didi“ degradiert.

China weiß um Russlands Abhängigkeit vom wirtschaftlich starken Nachbarn. Zwar treffen sich Moskau und Peking in ihrer historischen Kränkung durch den Westen und pflegen den Schulterschluss gegen die USA. Russlands schwache Position aber nutzt Peking genüsslich für sich aus. Es bezieht günstig Öl und Gas, das Russland wegen der Sanktionen nicht mehr in Europa loswird, und liefert Autos, Chips und kommerzielle Drohnen, die auch beim Militär eingesetzt werden können.

Es gefällt sich in der Rolle als wichtiger Player in der Sicherheitsarchitektur der Welt, mag sein halbherziger Friedensplan für die „akute Krise“ in der Ukraine, wie es in Moskau immer wieder heißt, auch wenig glaubwürdig sein. Der Kreml sieht das Treffen in Moskau als Zeichen der Stärke gegen den Westen und verkennt dabei, wie sehr er sich Peking anbiedert.

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5 Kommentare

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  • Auf Social Media verbreiten russische Propagandisten das es besser sei Vasall der Chinesen zu sein als der Amerikaner weil die Chinesen zumindest nicht die russische Kultur verändern wollen. Und es sei die Schuld der Sovietunion das Russland jetzt Vasall sein muss.

    • @Machiavelli:

      Das imperialistische neoliberale und neolikapitalistische gehabe der USA, UK und ihrem schleimigen Vasallen BRD mag tatsächlich nicht jedem gefallen. Ist das jetzt wirklich verwunderlich?

      Die Oligarchen rechts von uns haben andere Ziele, die Plutokraten links von uns auch. Keiner davon bringt uns weiter, Alles der selbe Dreck...

      Man kann nur hoffen das uns die Franzosen(vorallem, die wissen wie man mit Adel umgeht...), die Italiener und die Griechen(die Erfinder der demokratie....) vor beidem retten....

  • Dieses Freuen über die scheinbar Demütigung von Putin durch China hilft der Ukraine wie?

    • @Diana Klingelstein:

      Es schwächt Russlands und Putins ansehen daheim und im Ausland und außerdem wird es mehr Republikaner auf pro-Ukraine Kurs bringen da die anti-China eingestellt sind.

      • @Machiavelli:

        Das halte ich für Wunschdenken, sowohl bei Ihnen, als auch im Artikel selber.

        Und die Repulikaner würden die Ukraine eher abschreiben, als dass sie sie unterstützen.



        Weil man es auch anders herum sehen kann - wenn die USA die Ukraine zu sehr unterstüzt, dann muss China Russland mehr unterstüzten um seinen Lakaien nicht zu verlieren.

        Momentan ist die Unterstützung genau so groß, dass sich nichts bewegt. Weniger und die Russen rücken vor, mehr und die Russen wären zu sehr in Bedrängnis und China könnte sich doch einmischen.