Wikileaks-Informantin legt Berufung ein: Manning wehrt sich
Chelsea Manning wurde 2013 zu 35 Jahren Haft verurteilt. Sie hatte Wikileaks Militärdokumente zuspielt. Ihre Anwälte fordern den Freispruch.
WASHINGTON dpa | Die „Wikileaks“-Informantin Chelsea Manning hat Berufung gegen ihre Verurteilung zu einer langjährigen Haftstraße eingelegt. Das berichtete die Enthüllungsplattform „The Intercept“ am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf Gerichtsunterlagen.
Die Verurteilung sei „in hohem Maße ungerecht“, argumentierten ihre Anwälte in dem am Donnerstag veröffentlichten Berufungsschreiben. In der Geschichte des Landes sei bislang kein Whistleblower so hart bestraft worden.
Die 28-Jährige war als Soldat Bradley Manning im Irak und hatte der Enthüllungsplattform Wikileaks Hunderttausende geheimer Militärdokumente zugespielt. Manning wurde 2013 zu 35 Jahren Haft verurteilt und ist in einem Militärgefängnis in Fort Leavenworth inhaftiert. Ihre Anwälte wollen einen Freispruch oder eine Reduzierung des Strafmaßes auf 10 Jahre erreichen.
Mannings Anwälte argumentieren, dass Aussagen von US-Militärs während des Prozesses zu den möglichen Folgen der weitergegebenen Informationen lediglich „spekulativ“ gewesen seien. Es habe keine konkreten Hinweise auf bestehende Gefahren gegeben. Diese Aussagen hätten sich jedoch nachteilig auf den Prozess gegen Manning ausgewirkt.
Leser*innenkommentare
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Gast
Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Mal läuft ein Polizist, der einfach so einen Schwarzen erschoss, weiter frei herum, aber jemand, der die krummen Machenschaften von Militär, NSA und CIA aufdeckt, bekommt lebenslänglich oder es droht ihm die Todesstrafe. Ist das so, wie in Nordkorea, China, Israel und Russland?
Ansgar Reb
Das ist ja total bescheuert. 35 Jahre. Man vergleiche das mit Strafen für Mörder und Gewalttäter hierzulande. 35 Jahre weil man Collateral Murder und die illegalen Machenschaften offenlegt.