Widerstand in Argentinien: Raus!! Monsanto
Der Widerstand gegen Bayer/Monsanto ist auch in Argentinien groß. Nun gibt sich der Konzern geschlagen und zieht eine Klage zurück.
Im Juli 2012 hatte Monsanto den Bau der Anlage bei der rund 160.000 Einwohner*innen zählenden Stadt bekanntgegeben. Aus Protest gegen das Vorhaben schlossen sich besorgte Stadtbewohner*innen zur Asamblea Río Cuarto sin Agrotóxicos (Versammlung Río Cuarto ohne Agrargifte) zusammen und setzten durch, dass der Konzern eine Umweltverträglichkeitsstudie vorlegen musste.
„Sie sagten, sie würden in einem Umkreis von 250 Kilometer aktiv werden, ohne dies genauer zu erklären. Im Süden der geplanten Anlage liegt der letzte Urwald der Provinz Córdoba. Unser Verdacht war, dass sie dort dürre-resistentes Saatgut entwickeln wollten, mit dem die Anbaugrenzen Argentiniens ausgeweitet werden sollten“, erklärte Asamblea-Anwältin Lucia de Carlo.
Nachdem die Asamblea zahlreiche technische Mängel in der Studie nachweisen konnten, untersagte der damalige Bürgermeister 2013 per Dekret die Errichtung der Anlage. Es folgte ein juristisches Tauziehen bis der Oberste Gerichtshof im September 2017 entschied, eine Klage von Monsanto wegen Diskriminierung sei zulässig. Diese Klage hat Monsanto/Bayer jetzt ohne eine Begründung zurückgezogen.
„Damit ist dieser Prozess abgeschlossen und gleichzeitig ausgeschlossen, dass das Unternehmen zukünftig Ansprüche geltend machen kann“, sagte der zuständige Staatsanwalt der Stadt, Julián Oberti. In der Asamblea wird vermutet, der Konzern habe aus Imagegründen die Klage zurückgezogen. Lucia de Carlo: „Wenn ein Volk Widerstand leistet und sich der Umwelt bewusst ist, gibt es kein multinationales Unternehmen, das sich darüber hinwegsetzen kann.“
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?
Emotionen und politische Realität
Raus aus dem postfaktischen Regieren!