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Widerstand gegen Bergbau in ArgentinienEl Famatina wird nicht angerührt

Ein kleines Dorf im Nordwesten Argentiniens verhindert eine große Mine. Wegen scharfer Proteste bläst die Provinzregierung das Projekt ab.

Kein Gold aus El Famatina: Der Protest der Bürger war erfolgreich. Bild: reuters

BUENOS AIRES taz | Das argentinische Dorf Famatina hat sich erfolgreich gegen den Bau einer Mega-Goldmine gewehrt. Die 7.000-Einwohner-Gemeinde hielt dem Druck der Provinzregierung und der kanadischen Bergbaufirma Osisko Mining Corporation stand.

„Kontinuität und Beständigkeit der Konfrontation machen es bis zum heutigen Tag unmöglich, mit den vorgesehenen Aktivitäten zu beginnen“, begründete Gouverneur Luis Beder Herrera das Aus für das Minenprojekt in der nordwestargentinischen Provinz La Rioja. Einfacher gesagt: Die Megamine lässt sich gegen den geschlossenen Widerstand der lokalen Bevölkerung nicht durchsetzen.

„Nach all dem Kampf und der Repression sind wir überglücklich“, freute sich Carina Díaz Moreno von der Nachbarschaftsvereinigung Famatina. Unter dem Motto „El Famatina no se toca – Der Famatina wird nicht angerührt“ organisierte sich der Widerstand gegen das drohende Minenprojekt. Mit Straßenblockaden und Demonstrationen verhinderten sie seit Anfang 2012 immer wieder den Beginn der Arbeiten.

Beder Herrera hatte das Abkommen zur Erkundung der Lagerstätten am Berg Famatina mit der kanadischen Firma im August 2011 bekanntgegeben. Die Gebirgskette der Sierra de Famatina in den Anden hat über 6.000 Meter hohe Berge. Schon in vergangenen Jahrhunderten wurden hier Gold- und Silbererze abgebaut. Auf einem Gebiet von 40 Quadratkilometern sollen noch rund 280 Tonnen Gold lagern, die im Tagebau abgebaut werden sollten.

Mit dem Einsatz von Zyankali und Millionen Litern von Wasser sollte das Gold aus herausgesprengtem und zermalmtem Berggestein herausgewaschen werden.

Bei Gefahr im Verzug hatte die Glocke der Dorfkirche die Bewohner zur Blockade der einzigen Zufahrtstraße gelockt. Das hatte die Provinzregierung provoziert, die mehrfach mit polizeilichen und juristischen Mitteln reagierte. Sie verweigerte der Kommune sogar die Überweisung der ihr aus dem Provinzhaushalt zustehenden Gelder. Noch im Mai hatte eine Schlägertruppe für Angst in Famatina gesorgt.

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1 Kommentar

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  • SG
    Schmidt Georg

    Gratulation an die Menschen, wenn man sieht, wie katastrophal der Abbau von Bodenschätzen vor sich geht, kann man nur hoffen, dass es keine Rückschlag gibt und immerwieder sind es ausländische Konzerne, die die Ausbeutung betreiben, den Einheimischen bleiben nur hundertausende Tonnen giftiger Müll!