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Wettbewerb um Fahrdienste in den USANew York City will Uber ausbremsen

Die US-Metropole will die Zahl der Fahrdienstfahrzeuge begrenzen. Kritik kommt auch von schwarzen Bürgerrechtlern.

Taxis gegen Uber-Fahrzeuge. Im Big Apple tobt ein Kampf um Fahrgäste Foto: dpa

Berlin taz | Sie gehören zu New York wie die Freiheitsstatue, die Brooklyn Bridge oder das Empire State Building – die gelben Taxis. Die ikonischen Yellow Cabs geraten allerdings zunehmend unter Druck, seit Fahrdienste wie Uber und Lyft mit ihren günstigen Preisen in den Markt drängen. Etwa 14.000 Taxis fahren durch die US-Metropole. Ihnen gegenüber stehen laut Angaben der Stadt mittlerweile mehr als 80.000 Privatfahrzeuge, die zum kommerziellen Personentransport eingesetzt werden. 2015 waren es noch 12.600.

Im Gegensatz zu Taxifahrern, die eine Prüfung bestehen, und Taxibesitzern, die eine teure Lizenz erwerben müssen, gibt es bisher für Uber-Fahrer kaum rechtliche Anforderungen. Eine leicht zu beantragende sogenannte TLC-Zulassung kostet nur 170 Dollar und berechtigt zum Personentransport, genutzt wird das Privatfahrzeug. Uber-Fahrten sind deshalb zum Teil (der Preis variiert) auch deutlich günstiger als Taxifahrten.

Der damit verbundene immer größere Einkommensverlust stürzt traditionelle Taxi- und Lieferfahrer dagegen in zunehmendem Maße in Existenznot. Nach Angaben der Gewerkschaft der New Yorker Taxifahrer begingen in den vergangenen Monaten sechs Taxifahrer deswegen Selbstmord.

Die Kommunalpolitik möchte den Fahrdienst-Boom nun begrenzen. Am Mittwoch beschloss der Stadtrat, für die Dauer von zwölf Monaten keine neuen TLC-Genehmigungen auszugeben. Die neuen Regeln sind ein Rückschlag für Uber und Lyft, die einen beachtlichen Teil ihres Geschäfts im größten Ballungsgebiet der USA machen. In New York City leben etwa 8,5 Millionen Menschen, etwa so viele wie in der Schweiz.

Schmaler Lohn

Bürgermeister Bill de Blasio kündigte kurz nach dem Stadtratsbeschluss an, die Regelung zu unterzeichnen. „Damit stoppen wir den Zustrom von Autos, der zu den Staus beiträgt, die den Verkehr auf unseren Straßen lähmen“, sagte er.

Wisst ihr eigentlich, wie schwer es für Schwarze in New York ist, ein Taxi zu bekommen?

Al Sharpton

Uber ist über den Vorstoß naturgemäß wenig erfreut. Das Unternehmen aus San Francisco argumentiert, dass die Bürger New Yorks die App wegen Pro­blemen im öffentlichen Nahverkehr dringend benötigten. Der Marktführer im Fahrdienst-Geschäft kritisierte, die neue Regelung werde höhere Preise und längere Wartezeiten verursachen.

Lyft erklärte, der geplante „drastische Einschnitt“ im Verkehrssektor werde New York in Zeiten zurückwerfen, in denen es kaum möglich gewesen sei, ein Taxi zu ergattern. Die Taxifahrer-Gewerkschaft begrüßte hingegen die Neuregelung als vorbildlich für den Rest des Landes.

Ungewöhnliche Unterstützung erhält Uber jedoch vom schwarzen Bürgerrechtler Al Sharpton, der auf die Wichtigkeit von Uber für Minderheiten hinwies. Sharpton twitterte vergangenes Wochenende: „Wisst ihr eigentlich, wie schwer es für Schwarze in New York ist, ein Taxi zu bekommen?“ In der Tat wird New Yorker Taxifahrern seit Jahrzehnten vorgeworfen, dunkelhäutige Fahrgäste nicht zu befördern.

Teil des neuen Maßnahmenpakets ist auch ein Mindestlohn für Fahrer, den die Stadt bei 17,22 Dollar ansetzt. Laut New York Times würden die Uber-Driver damit 22,5 Prozent mehr verdienen. Im hochpreisigen New York City ist das allerdings noch immer ein recht schmaler Lohn.

(mit Reuters)

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3 Kommentare

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  • Es ist traurig und meiner Meinung nach überaus gefählich in welcher Form solchen Unternehmen wie Uber Tür und Tor geöffnet wird ! Nun wird das ganze mal etwas gedrosselt und schon kommen solche Statements wie " NY wird im Verkehrssektor zurück geworfen " oder " Wartezeiten und Preise erhöhen sich" ..... Für mich ist seit meiner Kindheit eine Fahrt mit dem Taxi eine art Luxus ! Durch Uber verkommt derart Beförderung nun zu einem Billigen vergnügen auf Kosten der Taxifahrer , der Umwelt und des Verkehrsflusses. Ganz zu schweigen davon das viele Menschen sogar von den Öffis auf Uber und co Umgestiegen sind aufgrund des günstigen Preises ! Die Leute aus San Francisco und dem digitalem Speckgürtel drum rum kommen mir vor wie eine gruppe Gesetzesloser denen überall die Füsse geküsst werden . Es wird langsam Zeit den Digitaljunkies man auf die Füsse zu treten ! Wenn es die Regierungen überall auf der Welt nicht schafft diesem Digitalwahnsinn seine Grenzen aufzuzeigen , werden es iiiiiirgendwann Menschen tun die vor Gewalt nicht zurückschrecken! Auf der anderen Seite ( bei den Taxifahrern ) hat es bereits die ersten Toten gegeben !!! Liebe Digitaljunkies : Lasst den Menschen ihre Autonomie und hört auf alles durch die digitale Brille zu sehen ! Niemand braucht billige Taxis, niemand braucht autonome Fahrzeuge, niemand braucht einen Schrittezähler und Pulsmesser als App , niemand braucht einen Roboter der einem das Händchen hält und niemand braucht Drohnen die schießen oder Pakete ausliefern ! Nur eines Braucht jeder : und zwar den anderen Menschen und dessen Wärme ! Es sollte belohnt werden wenn sich Menschen treffen und sich von Angesicht zu Angesicht unterhalten und ihr Smartphone entsorgen !!!

    • @Bodo Klimmek:

      Digitalisierung bringt Effizienzsteigerung mit sich, und in ihrer zentralisierten, kapitalistischen Form ist das schlecht, weil es v. a. Ausbeutung erleichtert, und die Zukunftsvisionen von Musk und Konsorten sind vor allem Werbekampagnen, und häufig offen neofeudalistisch.

      Aber eine wahllose Technologiekritik lässt das eigentliche Problem außer Acht - die Startups hebeln Grundansprüche zu Mindestlohn, Arbeitszeiten aus, indem sie sich als reine Vermittlungsbörsen ausgeben. Diese Masche ist nur die neuste Entsprechung davon, was Großkonzerne schon immer gemacht haben: Gesetzeslücken nutzen und mittels Lobbyarbeit offenhalten, sodass ihre Macht trotz vermeintlicher Sozialreformen immer weiter ansteigt.

      Aber das erklärt nicht, wieso Telekommunikation und selbstfahrende Autos dem Seelenheil schaden sollten.

  • 9G
    96830 (Profil gelöscht)

    Wieso der Plural bei "schwarzen Bürgerrechtlern"; wenn es letzten Endes nur ein einziger Mensch ist? Das ist irreführend.

    Al Sharpton überblickt die Sache auch nicht sonderlich gut, dass ich mich frage, warum man dem überhaupt zu dem Thema zuhören sollte.



    Wieso sollten mehr Rassisten klassische Taxis fahren als Ausbeuter-Taxis? Oder hat der Mann nicht verstanden, dass man auch klassische Taxis per App bestellen kann?