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Werbespots für den SuperbowlGegen Trump, für den Profit

Im Werbespektakel Superbowl platzieren viele Firmen ein politisches Statement. Das Trump-Bashing wirkt aber wie reine Verkaufsstrategie.

Die Vision des deutschen Migranten Busch: das beste amerikanische Bier brauen Screenshot: youtube/Budweiser

Adolphus Busch hat einen Traum. Bier brauen. Er ist Deutscher und beschließt seine Heimat zu verlassen. Als gerade Achtzehnjäriger besteigt er ein Schiff in die Neue Welt. Auf die Frage, warum er seine deutsche Heimat verlasse, antwortet er: „Ich will Bier brauen.“ Bei seiner Ankunft erwarten ihn wütende Demonstranten. Er ist nicht willkommen.

In St. Louis angekommen trifft er seinen späteren Schwiegervater Eberhard Anheuser, der Buschs Idee von einem neuen Bier für die Neue Welt begeistert aufnimmt. So erzählt Budweiser in der Pause des Superbowls die Geschichte seiner Gründung. Ein Migrant ist Vater der erfolgreichsten Biermarke der USA.

Viele Werbeträger des Superbowl ließen sich in ihren zum Teil bombastischen Werbefilmen zu politischen Statements hinreißen. Bei Budweiser ging das fast nach hinten los. Schon kurz nach der Pause hatten Trump-Anhänger bei Twitter zum Boykott von Budweiser aufgerufen. Kurz nachdem der Hashtag trendete übernahmen ihn aber liberale Stimmen und sprachen sich gegen den Boykott und für Immigation aus.

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Nicht nur Budweiser kritisiert Trumps Politik offen. Kia thematisiert die Leugnung der globalen Erderwärmung und schickt Melissa McCarthy als Retterin der Natur um die Welt. Audi befasst sich mit dem Gender-Pay-Gap. Coca Cola greift einen alten Werbespot wieder auf, bei dem „America the Beautiful“ in einer mehrsprachigen Version gesungen wird und Airbnb schafft den nächsten trendenden Hashtag mit #weaccept.

Kontrovers für die Reichweite

Doch inwieweit ist ein politisches Statement in der Werbung wirklich mehr als reine Verkaufsstrategie? Wenn ein internationales Unternehmen Donald Trumps Politik angreift, und das bei einer Fernsehübertragung, die weit über den amerikanischen Werbemarkt hinausgeht, hat das Unternehmen nicht nur den amerikanischen Wähler im Blick.

Der Rest der Welt schaut in den letzten Wochen entgeistert auf die USA und ihren neuen Präsidenten. Hier kann die Firma punkten. Gleichzeitig provoziert das Unternehmen eine hitzige Debatte innerhalb der USA, die im Netz ausgetragen wird. Hier gilt: Je heftiger der Streit, desto größer die Reichweite. Eine Kontroverse, die in den USA die Diskussion befeuert und ein internationales Zeichen gegen Protektionismus ist, das sympathisch rüberkommt.

Der Fernsehsender Fox jedoch ließ einen Werbespot in seiner ursprünglichen Form nicht zu. Eine Mutter will mit ihrem Kind ins Sehnsuchtsland USA einwandern und wird von einer Mauer gestoppt. Sie entdecken ein großes Tor, durch das sie gehen. Am Ende der Satz: „Der Wille zum Erfolg ist hier immer willkommen.“

Die Firma 84 Lumber, eine Baumarktkette aus den USA, wurde von Fox gezwungen seine Werbung zu ändern, wie das Unternehmen mitteilte. Die Mauer dürfe nicht vorkommen, laut dem Sender Fox sei die Werbung an diesem Punkt „zu kontrovers“. 84 Lumber kürzte den Film und verwies den Zuschauer auf ihre Website, um das Ende zu erfahren. Die Kontroverse bleibt bestehen und sie war Werbemittel Nummer Eins beim diesjährigen Superbowl.

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3 Kommentare

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  • Ich habe dieses Jahr den Super Bowl nicht gesehen. Aber das letze mal als ich ihn angeschaut habe, hat SAT1 eigene Werbung gesendet. Was auch logisch ist, da ich bezweifle, dass FOX die ausländischen Sender an den Werbeeinnahmen beteiligt. Insofern halte ich den erwähnten Punkt, dass die Unternehmen nicht nur den amerikanischen Wähler im Blick haben für nicht ganz überzeugend. Natürlich ist es Dank Youtube & Co. möglich die Werbespots dennoch zu sehen, aber das dürfte nur eine Minderheit der ausländischen Zuschauer machen.

  • Eins ist doch wohl klar:

     

    Die Konzerne und ihre Marketingabteilung würden sich niemals so weit aus dem Fenster hängen, wenn sie nicht genau wüßten

     

    - Dieser Präsident wurde NICHT von der Mehrheit der Amerikaner gewählt

     

    - Dieser Präsident repräsentiert NICHT das amerikanische Volk, sondern ist lediglich der Kopf einer kleinen, staatsfeindlichen und staatszersetzenden Junta aus Militaria, Rechtsextremisten und Superreichen

     

    - Dieser Präsident wird sich nicht lange im Amt halten.

     

    Bleibt nur zu hoffen, dass der Rest der Erde noch einigermaßen bewohnbar ist, wenn er - mit oder ohne sein Einvernehmen - abtritt.

  • „Der Wille zum Erfolg ist hier immer willkommen.“ In diesem Satz steckt viel Dilemma. Das WARUM Trump an die Macht gekommen ist, scheint mir noch bei Weitem nicht verstanden zu sein. In dem Spiegel dieses Satzes lässt sich viel erkennen.