Weltkriegsbombe in Kiel: Blindgänger soll entschärft werden
Erneut wurde in Kiel eine Weltkriegsbombe entdeckt. Erst am Montag vor einer Woche mussten Tausende vorübergehend ihre Wohnungen und Häuser verlassen.

Für die Arbeiten wird auch ein Teil des Hafens gesperrt. Für Boote und Schiffe besteht dann vorübergehend ein Ein- und Auslaufverbot. Betroffen sind den Angaben zufolge auch das Küstenkraftwerk und ein Kleingartengelände. Die britische 500-Pfund-Bombe war von einer Sondierungsfirma im Stadtteil Dietrichsdorf gefunden worden.
Erst am Montag vor einer Woche hatten in Kiel etwa 12.000 Menschen wegen der Entschärfung einer Weltkriegsbombe vorübergehend ihre Häuser und Wohnungen verlassen müssen. Die 250 Kilogramm schwere US-amerikanische Fliegerbombe war nach Angaben der Behörden bei der Auswertung alter Luftbilder aus dem Krieg im Kieler Werftstadtteil Gaarden entdeckt worden.
Ebenfalls wegen des Fundes einer Weltkriegsbombe mussten am Dienstag in Osnabrück rund 11.000 Menschen kurzfristig ihre Wohnungen verlassen. Der Hauptbahnhof wurde am Dienstagabend gesperrt, der Bahnverkehr nach und von Osnabrück komplett eingestellt, teilte die Stadt mit.
Osnabrück: Neues Stadtviertel auf gefährlichem Gelände
Der Blindgänger sei bei baubegleitenden Arbeiten im Osnabrücker Lokviertel gefunden worden und müsse sofort entschärft werden, hieß es am späten Nachmittag auf der Internetseite der Stadt. „Es wird eine unverzügliche Evakuierung der betroffenen Gebiete stattfinden. Bitte verlassen Sie Ihre Häuser.“
Die Evakuierung des Sperrgebiets im 1.000-Meter-Radius um den Fundort des Blindgängers verzögerte sich allerdings um mehrere Stunden. „Immer wieder versuchen Menschen, die Absperrungen zu durchbrechen oder zu umgehen, um in ihre Wohnungen zurückzukehren“, teilte die Stadt mit.
Schon im vergangenen November, Februar und im April mussten Weltkriegsblindgänger im Lokviertel entschärft werden. Auf dem Gelände des früheren Güterbahnhofs der Stadt soll ein neues Stadtviertel entstehen. Während des Zweiten Weltkriegs war das Gebiet massiven Bombardierungen ausgesetzt.
Explosive Funde aus der Vergangenheit auch in Köln
Auch in Köln ist am Dienstag eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. Anwohner:innen könnten nach der schrittweisen Aufhebung der Sperrungen in ihre Wohnungen zurückkehren. Der Kampfmittelräumdienst hatte am frühen Nachmittag mit der Entschärfung der Zweieinhalb-Zentner-Bombe britischer Bauart begonnen.
Der Blindgänger war am Dienstagvormittag bei Sondierungsarbeiten im Stadtbezirk Rodenkirchen gefunden worden. Der Bereich rund um den Fundort des Blindgängers wurde in einem Radius von 300 Metern geräumt. Bloß rund 20 Menschen waren von der Evakuierung betroffen – da hat die Rheinmetropole auch schon anderes erlebt.
Anfang Juni war die aufwändigste Bombenentschärfung in Köln seit dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich verlaufen. Am Abend des 4. Juni gab die Domstadt nach stundenlangen Sperrungen Entwarnung: Drei Blindgänger waren nacheinander von Spezialist:innen unschädlich gemacht worden. Ein dafür eingerichteter Sperrkreis von 1.000 Metern um den Fundort wurde anschließend aufgehoben, mehr als 20.000 Menschen konnten in ihre Wohnungen zurückkehren. Es handelte sich um zwei 20-Zentner-Bomben und eine Zehn-Zentner-Bombe von US-Bauart.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!