Weltbildungsbericht der Unesco: Corona verschärft Ungleichheit
258 Millionen Kinder gehen nicht zur Schule, schätzt die UN-Organisation. Besonders wirkt sich Armut auf Abschluss und die Lernchancen aus.
![Kinder sitzen auf einem Teppich Kinder sitzen auf einem Teppich](https://taz.de/picture/4224013/14/Kinder_Corona-Schule-1.jpeg)
„Armut wirkt sich auf Anwesenheit, Abschluss und Lernchancen aus“, heißt es in dem Bildungsbericht. Trotz Fortschritten bei der Reduktion extremer Armut, besonders in Asien, sei jeder zehnte Erwachsene und jedes fünfte Kind davon betroffen – in Afrika südlich der Sahara sogar jedes zweite Kind.
In dem Bericht kommt die UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation außerdem zu dem Schluss, dass neben den vielen Kindern ohne Bildungszugang auch „Millionen andere (...) aufgrund ihrer Herkunft, Identität oder einer Behinderung innerhalb des Bildungssystems ausgegrenzt“ und von den Folgen der Corona-Pandemie besonders betroffen seien. So sei beispielsweise in einem Viertel aller Länder weltweit getrennte Bildung von Kindern mit und ohne Behinderung gesetzlich vorgeschrieben. Auch Minderheiten und Geflüchteten werde der Zugang zu hochwertiger Bildung in vielen Ländern der Welt nicht hinreichend gewährt.
„Im Krisenkontext, wie der aktuellen Covid-19-Pandemie, verschärfen sich bestehende Ungleichheiten weltweit“, sagte die deutsche Entwicklungsstaatssekretärin Maria Flachsbarth anlässlich der Veröffentlichung des Berichts laut einer Mitteilung. In Deutschland habe man bereits viel erreicht, sagte Walter Hirche, Vorstandsmitglied der Deutschen Unesco-Kommission. „Aber die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf lernt noch immer separiert, statt den Unterricht an allgemeinen Schulen zu besuchen“, so Hirche. „Das müssen wir ändern.“
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