Weißer US-Polizist feuert auf Schwarzen: Verwirrter nackter Mann erschossen
In den USA ist erneut ein Schwarzer von einem weißen Polizisten erschossen worden. Das offenbar geistig verwirrte Opfer war unbewaffnet.
WASHIGTON afp/dpa | Erneut hat in den USA ein weißer Polizist einen unbewaffneten Schwarzen erschossen. Wie die Behörden im Bundesstaat Georgia am Dienstag mitteilten, wurde der Polizist am Montag von Bewohnern eines Vororts von Atlanta gerufen, weil ein offenkundig verwirrter, nackter Mann auf dem Boden kroch und an Haustüren klopfte.
Als der Beamte den 27-jährigen Schwarzen auf einem Parkplatz zur Rede stellen wollte, sei dieser auf ihn losgestürmt. Ob es sich um eine Attacke handelte und ob der Polizist seinen Elektroschocker einsetzte oder hätte einsetzen müssen, soll nun die Ermittlungsbehörde GBI in Georgia klären.
„Der Polizeibeamte hat ihn aufgerufen, stehen zu bleiben, und ist zurückgewichen“, sagte der Polizeichef von DeKalb County, Cedric Alexander. Dann habe der Polizist zwei Schüsse abgegeben. Der 27-Jährige sei noch vor Ort gestorben. Weil der Mann nicht bewaffnet gewesen sei, hätten die Behörden eine Untersuchung eingeleitet. Der Polizist Robert Olsen sei mittlerweile suspendiert worden.
In den vergangenen Monaten hatten mehrere Fälle von tödlichen Schüssen auf Schwarze durch weiße Polizisten die USA erschüttert. Erst am Freitagabend war in Madison im Bundesstaat Wisconsin ein 19-Jähriger erschossen worden, der einen Polizisten angegriffen haben soll. Der junge Schwarze trug aber keine Waffe.
Besonders große Aufmerksamkeit erregte der Tod des unbewaffneten schwarzen Jugendlichen Michael Brown vergangenen August in der Kleinstadt Ferguson. Die Verfahren gegen den weißen Polizisten, der die Schüsse am helllichten Tag auf offener Straße abgab, wurden eingestellt. Ein Bericht des US-Justizministeriums prangerte vergangene Woche die routinemäßige Schikanierung von Afroamerikanern durch Polizei und Justiz in Ferguson an.
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