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Was wählen wenn......Sie Mieter sind

In vielen Städten ist die Suche nach einer Wohnung schwer. Alle Parteien befassen sich damit, einzig die FDP ist pauschal gegen Mietpreisbremsen.

Mitunter unbezahlbar: schöne Altbauwohnungen mit Sonnenbalkon Bild: dpa

„Die ganzen WG-Castings konnte ich nicht mehr ertragen“, sagt ein 19-Jähriger aus Süddeutschland, der im Herbst in Berlin ein Studium beginnt. Eine eigene Wohnung in der Innenstadt zu finden, sei ohnehin aussichtslos. „Und viel zu teuer.“ Letztlich hatte er Glück und gute Kontakte.

Welche Partei könnte am ehesten die Situation für Wohnungssuchende verbessern? Die FDP setzt auf Neubau, der „gerade in wachsenden Städten attraktiv“ sein müsse. Die Liberalen lehnen „stärkere Eingriffe in die Preisbildung bei Neuvermietungen“ ab; zudem wollen sie die Maklerzunft schützen – die Partei ist eher was für Vermieter.

Auch die CDU setzt auf den Neubau in Ballungszentren und will dafür Steuererleichterungen für Investoren. Auf angespannten Wohnungsmärkten soll es zudem Grenzen für Mieterhöhungen geben, zum Beispiel bei Neuvermietungen in Höhe von 10 Prozent.

Das Gleiche fordert die SPD – mit anderem Tonfall. Sie sprechen von „maximal 10 Prozent“ und wollen damit „die Mietpreisspirale bremsen“.

Die Linkspartei will das Recht auf Wohnen im Grundgesetz verankern. Mieterhöhungen allein wegen Neuvermietungen seien unzulässig. Die Mieten müssten gedeckelt werden. Die Modernisierungsumlage soll von 11 auf 5 Prozent reduziert werden und nach 20 Jahren auslaufen.

Wen also wählen?

Die Grünen sehen den größten Preistreiber in den Wiedervermietungsmieten. Diese sollten nicht höher als 10 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Die Modernisierungsumlage soll auf Maßnahmen der energetischen Sanierung sowie altersgerechten Umbau beschränkt werden und dürfe maximal 9 Prozent betragen.

Die Piraten fordern das Streichen der Modernisierungsumlage und möchten die Mietpreiserhöhung nach energetischer Sanierung auf die Heizkostenersparnis des Mieters begrenzen.

Wen wird der wohnungssuchende Neuberliner wählen? „Ich weiß noch nicht.“

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5 Kommentare

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  • Was soll dieser Quatsch?? Ich bin selbst Mieter, aber gerade "auf angespannten Wohnungsmärkten" die Preise staatlich regeln zu wollen, ist Sozialismus 2.0. Lernt keiner mehr aus solchen geschichtlichen Experimenten? Man kann übermäßige Nachfrage am Besten durch Preise lenken, alles andere führt zu Ungerechtigkeiten oder Zurückhaltung von Angeboten.

     

    Denn was führt dazu, wenn eine Wohnung, die jetzt schon 50 Leute haben wollen, auf Dauer im Vergleich auch noch preislich attraktiver wird? Wer bekommt die dann?

     

    Richtig, derjenige, der ein schönes Bestechungsgeld organisiert oder nach später folgenden Gesetzen am besten in irgendwelche politischen Vorgaben passt.

     

    Wenn die Leute wirklich alle in den schicksten Stadtteil der angesagtesten Stadt ziehen wollen, dann sollen sie gefälligst auch entsprechende Mieten zahlen.

     

    Diese Jammermentalität, der Staat solle bitteschön alles geradebiegen, was die Leute selbst durch ihr Verhalten verantworten, ist an Borniertheit nicht zu überbieten!

    • @Hamburger:

      Angebot und Nachfrage - Wohnungsmarkt. Die Preise in den Ballungsgebieten sind nicht nur in den Szene-Vierteln hoch. Sobald es Fehlentwicklungen und soziale Missstände auf den Märkten gibt, muss der Staat, laut dem in der Verfassung verbürgten Sozialstaatspostulat, eingreifen. Welche Maßnahmen geeignet sind, muss halt demokratisch erarbeitet werden. Eine Vogel Strauß Politik bzw. FDP Politik bringt nichts!

      • @Frederik Nyman:

        Es ist aber ausdrücklich von "angespannten Wohnungsmärkten" die Rede, und die gibt es praktisch immer nur in bestimmten gefragten Stadtteilen der Großstädte.

         

        Deutschlandweit betrachtet haben wir überhaupt keine Wohnungsnot, sogar in vielen Großstädten ist es kein Problem ein Wohnung zu bekommen, die nicht im nahe des Szene-Zentrums liegt. Ich spreche aus Erfahrung!

         

        Die Preise in den Szenevierteln deckeln zu wollen, ist völlig sinnlos. Dadurch wird keine einzige Wohnung mehr frei. Sollen die doch die Mieten so lange erhöhen, bis den "Hipstern" der Spaß vergeht.

         

        Besser wäre es, endlich die totalschwachsinnige Styroporverklebung von Fassaden zu beenden, die Schimmelbildung und Brandgefahr erhöht, zudem das Stadtbild weiter verschandelt. Außerdem gehört das rotgrüne EEG-Gesetz eingestampft, das uns bald mit einer irrwitzigen Umlage von 7 Cent die Nebenkosten massiv erhöht. Und bevor jetzt einer mit den Großkunden kommt, selbst wenn die Umlage alle zahlen müssten, würde sie kaum sinken. Die Subventierung reicher Einfamilienhäuserbesitzer mit ihrem Solarpanels auf den Dächern ist ein sozialpolitischer und umwelttechnischer Skandal erster Güte. Sonnenstrom lässt sich immer noch nicht speichern, Subventions-Sonnenstrom ist sinnlos für ein Land wie Deutschland. Und das alles bezahlt der kleine Mann. Im Grunde halte ich die gesamte EEG-Umlage sogar für verfassungswidrig, weil die damit verfolgten Ziele in überhaupt keinem Verhältnis zum Preis mehr stehen.

         

        DAS macht das Wohnen dauerhaft zur Qual, nicht Modernisierungen, von denen der Mieter schließlich auch was hat, oder wollen wir bald alle in Bruchbuden leben?

  • VD
    Vernünftig denken

    Die Mietpreise sind hoch, weil nicht genug Wohnungen vorhanden sind. Logischerweise werden mehr Wohnungen benötigt. Mietpreisbremsen werden hingegen keine neuen Wohnungen hervorbringen. Im Gegenteil, das Interesse von Investoren Wohnungen neu zu errichten, wird sinken. Mit fatalen Folgen.

  • G
    Gast

    Was nicht erwähnt wird: Die Grünen fordern eine Reform der Grundsteuer die je nach Gebiet zu einer Vervielfachung des zu zahlenden Betrags führen würde. Da die Grundsteuer umgelegt werden kann trifft das die Mieter.