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Warum Obama gewonnen hatDer Weiße gewinnt keine Wahl mehr

Die Republikaner müssen sich öffnen, wenn sie den Präsidenten stellen wollen. Dagegen steht aber ihre radikale Basis. Und die Frauen laufen weg.

In den ländlichen Regionen der USA, wo die Weißen noch unangefochten herrschen, lag Romney deutlich vorne Bild: eisnase/photocase.com

BERLIN taz | Warum hat Obama gewonnen, und das auch noch so deutlich? Diese Frage wird die republikanische Partei noch lange beschäftigen, denn sie zeigt ein stratgegisches Dilemma: Wenn sie mit Obama einen von ihnen selbst als unfähig eingeschätzten Präsidenten mitten in einer Wirtschaftskrise nicht besiegen konnten, wen denn dann?

Manche Taktiken von Mitt Romney gingen auf. So hat er etwa mit einem Anti-Klimaschutz-Kurs in den Kohlefeldern von Virginia punkten können. Und in den ländlichen Regionen, wo die Weißen noch unangefochten herrschen, lag er vorne. Auch die Rentner gingen mit 58 Prozent an ihn.

Doch schon die Kohlekumpel in Virginia konnten den Republikanern nicht zu den Wahlmännern des Staates verhelfen, weil sie von den Städtern im Norden des Staates überstimmt worden. Dort ziehen immer mehr Regierungsbeamte, Schwarze und Spanischsprechende aus dem angrenzenden Regierungsbezirk Washington hin. Und diese Zielgruppen haben die Republikaner nachhaltig verstört.

Obamas Bonus war die Rettung von GM

In der Mitte des Landes, dem sogenannten Rust Belt mit seiner Autoindustrie, hat Barack Obama alles abgeräumt. Hier haben ihm die Wähler die Rettung von General Motors und anderen Firmen gedankt. Die Republikaner und Romney waren für eine Art konstruktiven Bankrott der Autokonzerne eingetreten. Dabei ist Romney noch der moderate Kandidat einer Partei, die zu viele Wählergruppen vergrätzt hat.

Die anderen Kandidaten um die Präsidentschaft waren teilweise völlig wirr. Das sieht man auch an den Niederlagen von zwei republikanischen Senatskandidaten in sicher geglaubten Wahlkreisen: Die Herren Todd Akin und Richard Mourdock redeten sich mit „gottgewollter Vergewaltigung“ und ähnlichen frauenfeindlichen Äußerungen um ihren Sieg. Landesweit holte Obama laut einer Umfrage des Nachrichtensenders CNN bei Frauen 55 , Romney 44 Prozent. Bei den Männern war das Verhältnis 52 zu 45 für Romney. Frauen machten aber 54 Prozent der Wähler aus. Damit errechnet CNN ein Gender Gap von 18 Prozent. 2008 seien es nur 12 Prozent gewesen.

Durch scharfe Gesetze gegen Immigranten aus Lateinamerika wurden die Hispanics in die Arme der Demokraten getrieben. Die Republikaner bauen also auf die Weißen, die Hispanics und die Schwarzen haben sie aufgegeben. Das hat nicht gereicht, es hat vor vier Jahren schon nicht gereicht. Und alle die rechnen können, sahen die USA mit den Republikanern auf einen Staatsbankrott und eine weitere Spaltung in 1%-Reiche und den Rest zusteuern.

Immerhin 60 Prozent der befragten Wähler waren für eine Steuererhöhung. Werden die Republikaner aus der Niederlage lernen? Es ist kaum damit zu rechnen, so US-Politikexperte Ben Smith von buzzfeed.com. Denn die radikalen Staatsabschaffer und christlichen Fundamentalisten halten den Parteiapparat der sogenannten Grand Old Party fest in den Händen.

Republikaner halten das Repräsentantenhaus

Sie haben viele Wahlspender hinter sich. Und die Niederlage setzte sich nur stark vermindert unterhalb der Präsidentenebene fort: Republikaner halten immer noch das Repräsentantenhaus und die große Mehrheit der Gouverneursposten in den Bundesstaaten. Schon Minuten nach der Wahl konnte man in republikanischen Twitterströmen und Medien wieder die Aufrufe zu Blockaden im Kongress und den Hass gegen dieses Obama und seine Steuererhöher erkennen.

Auch Vizepräsidentenkandidat Paul Ryan nannte am Sonntag in einer jetzt erst bekannt gewordenen Rede Obama eine Gefahr „für die jüdisch-christlichen Werte“ des Landes. Dabei gibt Ryan sich gerade moderat, um nicht weitere Wähler zu verschrecken.

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34 Kommentare

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  • U
    Urgestein

    @HirngespinsteStattFakten

     

    Rassismus ist, wenn Republikaner versuchen Migranten von der Wahl abzuhalten, sei es durch bewußte Fehlinformation der Wahlämter (falsches Wahldatum), durch rechtswidrige Beschränkung der Wahlberechtigung und andere rechtswidrige Vorenthaltung des Wahlrechtes.

     

    Über die tatsächliche Motivation der schwarzen Wähler wissen sie NICHTS. Dieses Erkenntnis-Vakuum füllen sie ihrerseits - und das beileibe nicht zum ersten Mal - mit rassistischen Unterstellungen. Dafür geniessen sie mein Beileid. Mit "Fakten" hat ihre Analyse des Wahlergebnisses aber nicht das Geringste zu tun.

     

    Fakt.

  • JM
    J. Murat

    Vielleicht, "Felix Kay", wäre es für Dein Ansehen besser, Du würdest Dich zunächst einmal über die Leibeigenschaft und deren Abgrenzung bzw. Übereinstimmung mit der Sklaverei kundig machen. Auch in Mitteleuropa waren weite Teile der Bevölkerung bis in das 19. Jahrhundert versklavt.

    Außerdem kann nur noch ein Teil der afrikastämmigen Amerikaner mit versklavten Vorfahren aufwarten.

  • FK
    Felix Kay

    @Blasser haariger Bierspoiler: Deine Vorfahren, sind auch nicht versklavt worden, oder doch? Dass das Ihnen persönlich egal ist, wundert vermutlich niemanden.

  • JZ
    jan z. volens

    70+% der "Latinos" haben Obama gewaehlt. 65% der Latinos sind von Mexiko oder mexikanischer Abkunft. 10% sind Puertorikaner, danach viele von El Salvador, Guatemala und Honduras. Fast alle waehlen immer die Demokraten. 2 Millionen der 50 Millionen Latinos in USA sind exil-Kubaner welche fast alle immer die Republikaner waehlen. Durch diese 50 Millionen Latinos erscheint wieder der "Indianer" als genetische Rassenfigur in USA - denn diese 50 Millionen sind vorwiegend "indigener" Abstammung (Azteken-Nahuatl, Maya, Mixtec, Zapotec, Taino-Arawak) Die Otono O'dham leben auch beiden seiten der Grenze :Arizona-Sonora, und die Kikapoo in Texas und Coahuila. Der typische Mexikaner oder Mittelamerikaner erscheint meist ziemlich identisch mit den einheimischen "Native Americans, oder Kanadas "Aborigines-First Nations". Latinos von welchen man noch hoeren wird: JULIAN CASTRO - Buergermeister von San Antonio/Texas und sein Zwilling JOAQUIN CASTRO... (Enkeln von mexikanischen Einwanderern)

  • L
    lila

    Wir freuen uns über vier weitere Jahre für Obama und sein Team. Und ja, wir erwarten, in Zukunft keine fundamentalistischen Ansichten über Abtreibung, insbesondere bei Vergewaltigungen, und dergleichen zu lesen.

  • U
    Urgestein

    Gerade kam es in der Tagesschau:

     

    70 (in Worten: SIEBZIG!) Prozent der Hispanics haben Obama gewählt. Das sind prozentual noch mehr Stimmen als von den schwarzen Wählern.

     

    Die einzige mir bekannte Einwanderergruppe, die schon immer republikanisch gewählt hat, sind die Exilkubaner. Zucker- und Rinderbarone, Ex-Großgrundbesitzer, Bankiers und ihre dekadente, erzkonservative Polit-Klientel.

     

    Noch Fragen, @Sigurf?

  • R
    Rassismus

    Die Schlagzeile ist schlicht rassistisch. Punkt.

  • J
    Jana

    @Hussein

     

    "Bin mal gespannt, wann in Deutschland der erste Migrant Bundesminister wird. Vielleicht nie."

     

    Es gibt einige Minister die einen Migrationshintergrund haben.

     

    Philipp Rösler ist zum Beispiel so jemand. Wir hatten sogar jemanden als Ministerpräsident der die doppelte Staatsbürgerschaft hat, nämlich David McAllister. Und in der Politik sind auch weitere Leute mit Migrationshitnergrund. Momentan fällt mir das Marina Weisband ein, sie wurde in der Ukraine geboren, und wenn ich mich so umhöre ist sie recht beliebt bei den Leuten.

  • D
    dillinger

    @ Sigurf

     

    Die Mexikaner in den USA wählen überhaupt niemanden. Sie dürfen das nämlich nicht - das Wahlrecht genießen nur US-Amerikaner.

  • SM
    Stephan Mirwalt

    "Die Republikaner und Romney waren für eine Art konstruktiven Bankrott der Autokonzerne eingetreten."

     

    Hätte ich gut gefunden, auch wenn Romney das bestimmt nicht für die Umwelt gewollt hätte. Ich bin von Obama sehr enttäuscht, für die Umwelt hat er überhaupt nichts gemacht. Er hat sich viel zu stark für (Auto)industrie eingesetzt. Dabei ist jeder arbeitslose Mitarbeiter der Autoindustrie ein sehr guter Mitarbeiter. Solche Leute verdienen die Arbeitslosigkeit.

     

    Ich fahre auch nur mit dem Fahrrad und empfinde Autofahrern gegenüber nichts als Verachtung.

  • W
    Wüstenratte

    Mal zur Klarstellunng, Obama ist kein zugewanderter Migrant, denn Obama ist "a natutral born citizen", d,h. er wurde bereits in den USA geboren (eine Bedingung um Präsident werden zu können) Er ist also US-Bürger von Geburt!, hingegen wurde unser Wirtschaftsminister Rösler als bereits existierentes vietnamesisches Baby, als Findelkind in Vietnam im Urwald gefunden, dann adoptiert und eingedeutscht. Nicht die Herkunft ist in den USA entscheident, sondern der Zeitpunkt seit wann man US-Bürger ist.

    Schwarzenegger hätte somit nie US-Präsident werden können.

  • BH
    Blasser haariger Bierspoiler

    @Mia

     

    So ein Scheiss,kleinkarierter.

     

    Jemanden den die Hautfarbe anderer nicht im geringsten

    juckt macht sich über sowas gar keine Gedanken.

    Mir persönlich wär´s zum Beispiel völlig wurscht,

    würde man mich als Weissbrot bezeichnen.

  • FK
    Felix Kay

    @Mia: Sehr richtig! Das haben weder viele Menschen inklusive der deutschen Berichterstattung von Focus bis Zeit nicht verstanden. Das "farbig" 'derogative' ist sollte echt Allgemeingut sein. Diesen Beitrag möchte ich auf jeden Fall unterstützen.

     

    Was die Latin American-Frage betrifft: Laut CNN hat Obama New Mexico deutlich mit nach Hause genommen mit 64 % der Latino-Stimmen und landesweit sogar 71% der Latino-Stimmen erhalten. Die Einschätzung des Autors hat also Hand und Fuß!

  • A
    aujau

    Auch wenn Obama nicht in allem ideal ist, seine Wiederwahl ist immer noch besser als die Regentschaft der Palins, Buchanans, Janklows, Romneys und wie die durchgeknallten alttestamentarischen Börsenschieber sonst noch heißen.

  • F
    FaktenStattFiktion

    Das Stichwort ist Rassismus. 93 Prozent* der Wähler haben nur deshalb einen Kandidaten gewählt, weil dieser eine erwünschte Hautfarbe hatte.

     

    Und zwar 93 Prozent der schwarzen Wähler! Das ist offener Rassismus, und dagegen kann auch ein solider Mitt Romney nichts machen. Er wurde ein Opfer des Rassenhasses.

     

     

    * Zahl der Forschungsgruppe Wahlen zur aktuellen Wahl in den USA, veröffentlicht am heutigen Tag live im ZDF.

  • T
    tommy

    @Sigurf:

     

    Wie kommen Sie auf diese Behauptung? Den Informationsquellen, die ich lese, zufolge haben 70% der Wähler mit Hispanic-Hintergrund für Obama gestimmt. Außer dem Sonderfall von Exilkubanern in Florida gibt es keine einzige aus Lateinamerika stammende Gruppe, unter denen die Republikaner hohe Ergebnisse erzielen.

  • S
    Sigurf

    Ein sachlich grotesk falscher Beitrag, die Mexikaner in den USA wählen seit ewigen Zeiten die Republikaner - weil die eher für die Werte der Einwanderer wie Strebsamkeit und den Willen zum Erfolg stehen, Obama verkörpert das fette, müde gewordene Amerika.

  • U
    Urgestein

    Republikaner und Demokraten bilden immer noch vor allem zwei Bevölkerungsteile ab: "reich" und "arm". Es gibt für den "kleinen Mann von der Strasse" überhaupt keinen Grund, republikanisch zu wählen, ausser seiner falschen Wahrnehmung, kein "kleiner Mann" zu sein, sowie seinen rassistisch oder religiös begründeten Ressentiments gegenüber den "Fremden" und der dahinterstehenden Angst, sie könnten ihm etwas wegnehmen von seinem kleinen bisschen Wohlstand.

     

    Die Umfragn im Vorfeld der Wahlen zeigten bereits, dass Barack Obama bei der Präsidentenwahl am 6. November "auf die Stimmen der Schwarzen, Hispanics und Asiaten setzen" kann. "Für Romney werden wohl vor allem [alte!] weiße Männer stimmen."

     

    http://www.donaukurier.de/_/tools/picview.html?_CMELEM=2460528

     

    Naja, offensichtlich waren nicht alle Vertreter dieser Gruppe auch intellektuell in der Lage, ihrem Willen adäquat Ausdruck zu verleihen...

     

    http://dailycurrant.com/2012/11/06/george-bush-accidently-votes-obama/

  • C
    Cicero66

    Ein Artikel der durch echte Dürftigkeit und weitestgehende Unkenntnis der amerikanischen Verhältnisse brilliert. So sind etwa die Hispanics eine traditionell republikanisch gesinnter Bevölkerungsteil. Während es die weiße Mittelschicht war, die Romey und Paul in Ohio und Florida auflaufen ließ. Das Problem ist die zunehmende Fundamentalisierung der Tea-Party und deren Einfluß auf die Grand Old Party. Deren krude evangelikale Vorstellungen greifen tief in das Alltagleben der Menschen ein. Sie schreiben vor, wer wie zu lieben und zu leben hat. Die Tea-Party-Bewegung hat ein phobisches Verhältnis zu Abtreibung, Sex, Frauen und Himosexuelle. Aber sie betrachten auch das Leben der Städter als unrein und unmoralisch. Diese religiösen Atavismen, die als Ziwel einen Gottestaat USA hatt, ist vielen freiheitsliebenden Amerika letztlich völlig zurecht suspekt. Während vor vier Jahren die Begeisterung für Obama diese Menschen mobilisierte, war es diesmal die nackte Angst vor Paul Rayn, Palin und Konsorten. Mit der Ethnie hat das wenig zu tun. Eher mit der Bildung und dem Verhältnis Stadt/Land. Gäbe es die Tea-Party nicht, hätten sicher Viele, die mit der wirtschaftlichen Lage unzufrieden sind, republikanisch und nicht demokratisch gewählt. Die Frage wird also sein, wie schaffen es die Republikaner sich aus dem Würgegriff religiöser Fanatiker zu befreien. All das hat wenig damit zu tun, welche Hautfarbe der Präsident hat. Da ist der taz- Kommentator auf einem völlig falschen - und meiner Meinung nach gefährlichen Dampfer!

  • VH
    Volker hört die Signale

    @Hussein: Hinter welchem Mond leben Sie denn?

    Gerade jetzt hat Deutschland einen Bundesminister mit Migrationshintergrund, es ist sogar ein sehr zentrales Ministerium - und jener ist sogar Parteichef seiner Partei und Vizekanzler der Republik! Dabei ist das nicht einmal das erste Bundesministerium, das er leitet... oO

     

    Und wenn wir ganz korrekt sind, sind die de Maizieres auch Migranten, Asylanten quasi, die in Deutschland Schutz vor der französischen Krone suchten.

  • U
    Urgestein

    @tommy

    Der "weisse" Amerikaner ist doch auch nur ein Einwanderer... und angesichts der heutigen Rolle der Ureinwohner Nordamerikas ist es doch absurd, wenn eine Einwanderungsgruppe eine andere schikanieren will.

     

    @Hussein

    Welche ethnische Zugehörigkeit hat eigentlich Philipp Rösler?

  • F
    Feinfinger

    Die weißen Rassisten haben früher Schilder aufgehangen: "For coulored people only!" oder "Not for coulered people!". Unsere PC-Anhänger haben das übernommen. Genauso wie den Satz ohne Sinn: Es macht Sinn. Es gibt viele Schwarze, die sagen: Proud to be black. Auch das Wort Negro, was ebenfalls Schwarz bedeutet, kann gesagt werden. Nigger ist das Unwort, weil das mit Sklaverei gleichgesetzt wird.

  • N
    Naka

    @Hussein

     

    "Bin mal gespannt, wann in Deutschland der erste Migrant Bundesminister wird. Vielleicht nie."

     

    Komisch, als ich gestern schlafen gegangen bin, war ein gebürtiger Vietnamese noch Bundesminister für Wirtschaft. Oder wie definieren Sie Migrant?

  • Z
    zeo

    @meo: Schade, dass die Kommentare auf taz.de immer so kreuzdämlich sind. Kein Interesse an tiefergehenden Gedanken?

     

    Dann würdest du vielleicht checken, dass nicht jeder Text, der Stunden nach einer Wahl die Ergebnisse analysiert zwingend die Länge eines Le-Monde-Diplomatique-Essays haben kann und muss. Weil das praktisch gar nicht möglich ist, so schnell so viel fehlerfrei zu schreiben. Abgesehen davon muss auch nicht jeder Artikel sämtliche Aspekte beleuchten, nicht in der taz und auch nicht anderswo - es ist gerade eine Qualität, wenn ein Text einen Aspekt einer Thematik konzentriert behandelt und erklärt, ohne dass man gleich alles von Anfang erzählen muss.

  • T
    tazma

    Die Analyse ist dünn und dürftig und spiegelt die Realität in den USA nicht im gerinsten wider. Amerika ist viel komplexer und vielschichtiger, als dass die taz das mit ihrem immer noch antiamerikanischem Reflex und ihrem pawlowschen Reflex, über Christen herziehen zu müssen, erfassen könnte. Kein einziges kritisches Wort zu Obama und seinem bisherigen Versagen. Kein Wort zu den 5 Billionen Dollar neuen Schulden, die Obama gemacht hat. Kein Wort dazu, dass Obama hunderte tödliche, völkerrechtswidrige Drohnenangriffe mit vielen toten Zivilisten fliegt. Kein Wort dazu, dass Guantanamo noch immer existiert.

     

    Immerhin gibt die taz zu, dass Obama primär von Frauen gewählt wird, die er mit seinem jungenhaften Charme einlullt.

     

    Nicht, dass ich uneingeschränkter Romney-Fan wäre. Aber ich denke, man sollte schon fair und genauer berichten.

  • H
    Hussein

    Die Politik von Obama ist nich exklusiv für Schwarze, sie ist auch nicht zugeschnitten auf Latinos oder Asiaten - die Politik von ihm ist in ihrem Entwurf meiner Meinung nach gut für die Mehrheit der Bewohner der USA. Und nach Obama muss nicht wieder ein Schwarer, Gelber oder sonstwer kommen - diese Überschrift weckt die falschen Ahnungen oder Reflexe.

     

    Das eigentliche Problem von Obama ist, er kann seine Positionen nich realisieren und selbst Kompromisse lehnen die Republikaner ab. Trotzdem ist es ein guter Tag für eine liberale, offene politische Grundhaltung auf der Welt. Bin mal gespannt, wann in Deutschland der erste Migrant Bundesminister wird. Vielleicht nie.

  • LW
    lars willen

    lächerlich-die republikaner haben die wahl gewonnen. obama ist doch nur eine goldman sachs mariontette und hinter goldman sachs stehen die republikaner.hätten die republikaner gewinnen wollen dann wären sie mit gary johnson angetreten der 1%(1,130,627)stimmen bekam und republikaner ist.hätten die demokraten was zu sagen dann wären sie mit hillary clinton angetreten(zwar auch eine bankenkröte aber von einer anderen bank),aber die war während der nomienierung der demokraten auf tahiti(kein scheiß).70% der amis an der küste des golfs von mexiko (von texas bis rüber zu florida) haben romney gewählt.die USA haben verloren bei Umwelt,erneuerbare energie und religion.sie krepieren an krebs durch pestizide und uran.nein mann,die USA haben die wahl verloren weil sie ihren falschen kurs nicht ändern können

  • J
    jenny

    Der Artikel ist besser als die Schlagzeile andeutet.

    Denn diese ist total unangemessen , da unzutreffend !

     

    Es waren die meist weissen Industriearbeiter des

     

    "rust-belts", die Obama wählten, als Dank für seine

     

    Rettung der Autojobs!

     

    Auch viele Latinos wählen traditionell die Republikaner, sei es in Florida, sei es in Arizona

    u. die wirtschaftlich angekommenen, arrivierten

    wählen auch in California nicht die Demokraten!

    Wenn man sich die Wahlkarte ansieht, dann gilt

    mit wenigen Einschränkungen immer noch die Mason-Dixon-Line = oben u. im Westen die Demokraten, unten

    im süden u. mittleren Westen die Republikaner, diese

    historische Trennlinie zu untersuchen wäre sinnvoller

    gewesen zum Verständnis des relativ knappen Wahl-

    ausgangs = nur 1 Mio. = 1% der gesamt abgegebenen

    Stimmen von 100 Mio. erhielten die Demokraten mehr

    als die Gegenseite.

    Mit einem- auch wirtschaftlich kompetenteren Programm,gegen Wallstreet-Finanzkapitalismus ( der

    oft von demokratischen Wählern (NY.) getrieben wird!

    Rubin war Clintons Finanzminister u. vorher 25 Jahre

    GOLDMANN-SACHS ! - für eine Stärkung der "Mainstreet-Wirtschaft" hätten die Republikaner durchaus gute

    Chancen gewählt zu werden, denn auch die aufstrebenden Latinos u. Asiaten wählen ganz ideologiefrei die bessere Kompetenz.

    Obama muss jetzt ökonomisch liefern u. zwar nicht

    mehr durch Q3,4,5 sondern durch konkrete Wirtschafts

    förderung; falls 2016 immmer noch über 7% der Wählerohne Jobs darstehen sollten, dann wird die

    nächste Wahl ein Heimspiel für die Republikaner,

    so übel man das auch finden mag.

  • L
    Lexior

    Was ist das eigentlich für eine "Demokratie" in den USA? Nur Wahl zwischen A oder B, noch mehr Filz als ein Europa und die FED regiert.

     

    Vielleicht sollte man die Berichterstattung daran anpassen, aber selbst die TAZ spielt das Spiel weiter mit.

  • M
    Mia

    just for info: dass "farbig" nicht mehr das politisch korrekte wort ist, um leute mit dunkler haut zu beschreiben ist eigentlich seit den 90ern klar, oder???"farbig" drückt nämlich sehr konkret das verhältnis von macht und fremdzuschreibung aus: normal=weiß, "anders"=farbig (angemalt oder was???)

     

    http://www.youtube.com/watch?v=n26iGdm354I

  • N
    Noske

    Nichts ist schlimmer , als der Rassismus der Anderen .

    Der eigene wird verdrängt .

  • T
    tommy

    "Durch scharfe Gesetze gegen Immigranten aus Lateinamerika wurden die Hispanics in die Arme der Demokraten getrieben. "

     

    Welche scharfen Gesetze? Realität ist doch, dass die Einwanderungsgesetze in den USA jahrzehntelang äußerst lax angewendet wurden und gegen die illegale Einwanderung de facto nicht vorgegangen wurde. Unter Reagan gab es sogar 1986 eine große Amnestie für illegale Einwanderer. Hinzu kommt die Tatsache, dass Kinder illegaler Einwanderer bei Geburt in den USA automatisch US-Staatsbürger sind und somit Tür und Tor für Familiennachzug geöffnet sind. Angesichts einer Einwanderungspolitik, die weiße Amerikaner (noch 1960 fast 90% der US-Bevölkerung!) in absehbarer Zeit zu einer Minderheit werden lässt, ist es doch absurd, von irgendwelchen scharfen Gesetzen gegen Hispanics zu fantasieren.

  • M
    meo

    Schade, dass die Artikel der taz immer so kurz sind. Kein Interesse an tierfergehender Berichterstattung?

  • C
    Celsus

    Natürlich ist es richtig, dass gerade die lange Zeit benachteiligten udn sozial schwachen Menschen mit gutem Grund auf Obama setzten. Nurmit Obama haben sie schon während ihres Berufslebens eine finanzierbare Krankenversicherung und nicht erst über die Old Age Security in ihrer Rentenzeit.

     

    Steuern senken, wesentlich mehr Geld für Krieg und Verfolgung der Feinde ausgeben und dann noch weniger im Sozialbereich ausgeben. Das wäre die Stoßrichtung gewesen, die ja auch schwarz-gelb in Deutschland fährt. Kein Wunder, dass die gleichen Lobbyisten dann an den US-Republikaner für dessen Wahlkampf spendeten. Die US-Republikaner waren unterlegen und das ist auch gut so für die Welt.