Wahlkampf in den USA: Gemeinsam gegen Trump
Bernie Sanders kündigt in einer Videobotschaft Unterstützung für die Kampagne von Hillary Clinton an. Er knüpft sie aber an Bedingungen.
Das wichtigste Ziel der nächsten fünf Monate sei es, den republikanischen Bewerber Donald Trump zu besiegen, sagte Sanders. Nach Jahrhunderten des Rassismus, der Frauenfeindlichkeit und der Diskriminierung brauche das Land keinen Republikaner, der die Intoleranz zum Pfeiler seiner Kampagne mache.
Theoretisch bleibt der Senator im Wettlauf um das Weiße Haus, auch wenn er keine Chance mehr hat, ihn zu gewinnen. Am Ende der Vorwahlen verfügt seine Kontrahentin über genügend Stimmen, um auf dem Konvent der Demokraten im Juli als Kandidatin fürs Oval Office aufgestellt zu werden.
Gleichwohl muss Clinton der Schulterschluss mit Sanders gelingen, will sie dessen hochmotivierte Anhängerschaft auf ihre Seite ziehen – junge Wähler, Geringverdiener und Selbstständige, die mit der früheren Außenministerin fremdeln, weil sie in ihr eine Symbolfigur des Establishments sehen. In der Altersgruppe zwischen 18 und 45 kam Sanders in allen Bundesstaaten auf eine Mehrheit.
Keine Geheimnisse zwischen Sanders und Clinton
Es sei kein Geheimnis, dass Clinton und er in einigen sehr wichtigen Punkten große Differenzen hätten, sagte Sanders. Wahr sei aber auch, dass sich beider Ansichten bei anderen Themen nahezu deckten. Im Duett mit Clinton wolle er die Partei gründlich verändern, „sodass sie eine Partei der arbeitenden Menschen, der jungen Menschen wird, statt eine Partei wohlhabender Wahlkampfspender zu sein“.
Sanders will das Handtuch also erst werfen, wenn klar ist, dass sich einige seiner Forderungen im Wahlprogramm Clintons wiederfinden: ein Verbot des Frackings, Milliardeninvestitionen in die vielerorts marode Infrastruktur und die Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf 15 Dollar pro Stunde, nicht nur auf 12 Dollar, wie von seiner Rivalin vorgeschlagen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!