piwik no script img

Wahl im LibanonHisbollah boykottiert Parlament

Die Neuwahl des Staatspräsidenten ist zum dritten Mal gescheitert. Die beschlussfähige Mehrheit konnte nicht erreicht werden, weil Dutzende Abgeordnete fehlten.

Hier einige der wenigen Abgeordneten, die an der Wahl teilnahmen. Bild: reuters

BEIRUT ap | Auch der dritte Anlauf zur Neuwahl des libanesischen Staatspräsidenten ist gescheitert. Weil Dutzende Abgeordnete nicht erschienen und damit die beschlussfähige Mehrheit nicht vorhanden war, vertagte Parlamentspräsident Nabih Berri die Sitzung auf den 15. Mai.

Von den 128 Abgeordneten waren nur 73 gekommen. Für die Wahl wird jedoch eine Zwei-Drittel-Mehrheit im 128-köpfigen Parlament benötigt. Ferngeblieben waren der Abstimmung vor allem jene, die einem von der Hisbollah angeführten Bündnis angegliedert sind.

Die Politiker im Libanon haben es nicht geschafft, sich auf einen Kompromisskandidaten zu einigen. Der Streit macht es immer unwahrscheinlicher, dass sie noch einen Präsidenten wählen, bevor die Amtszeit von Staatsoberhaupt Michel Suleiman am 25. Mai zu Ende geht.

Nach den strengen Vorgaben des libanesischen politischen Systems muss der Präsident ein Christ sein, der Ministerpräsident ein sunnitischer Muslim und der Parlamentspräsident ein schiitischer Muslim.

Die Libanesen sind angesichts des Bürgerkriegs im benachbarten Syrien in zwei Lager gespalten: Die einen unterstützen den Präsidenten Baschar al-Assad, die anderen die Rebellen, die ihn bekämpfen.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!