piwik no script img

Waffenstillstand verkündetHoffnung für den Jemen

Die Huthis und die saudisch geführte Militärkoalition verkünden einen Waffenstillstand. Zugleich gehen die Beratungen in Riad weiter – ohne die Rebellen.

Heizte den Konflikt weiter an: eine Attacke der Huthis auf die saudische Ölindustrie am 26. März Foto: reuters

Riad/Sanaa rtr/dpa | Im Jemen zeichnet sich nach sieben Jahren Bürgerkrieg ein Hoffnungsschimmer ab: Nachdem die Huthi-Rebellen einen dreitägigen Verzicht auf grenzüberschreitende Angriffe verkündet haben, will die von Saudi-Arabien angeführte Koalition ihre militärischen Einsätze im Jemen von Mittwoch an für eine befristete Zeit aussetzen.

Gleichzeitig begannen in der saudischen Hauptstadt Riad Gespräche über ein Ende des Konflikts, zu denen der Golf-Kooperationsrat (GCC) eingeladen hatte. Die Huthi-Rebellen blieben dem Treffen jedoch fern, weil sie Gespräche auf saudischem Boden ablehnen.

Der UN-Sondergesandte Hans Grundberg begrüßte in Riad die Ankündigungen als Schritt in die richtige Richtung. GCC-Generalsekretär Najif al-Hadschraf erklärte, es gebe bei dem Treffen eine „historische Verantwortung“. Die Beratungen sollen bis Donnerstag nächster Woche dauern. Bisherige diplomatische Bemühungen um ein Ende des Konflikts in dem Land im Süden der Arabischen Halbinsel sind gescheitert. Ohne Teilnahme der Huthis sind die Hoffnungen auch diesmal gering.

Im Jemen führen Saudi-Arabien und der Iran einen Stellvertreterkrieg. Während der Iran die schiitischen Huthi-Rebellen unterstützt, führt Saudi-Arabien eine Gruppe sunnitisch geprägter Golf-Staaten im Kampf gegen die Rebellen an. Saudi-Arabien unterstützt damit die international anerkannte jemenitische Regierung von Abd-Rabbu Mansur Hadi, die von den Huthi-Rebellen 2014 aus der Hauptstadt Sanaa vertrieben worden war.

Anfang der Woche hatten Drohnenangriffe der Huthis auf die Ölindustrie in Saudi-Arabien eine Verschärfung des Konflikts ausgelöst.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Im Jemen sind 13 Millionen Menschen vom Hunger bedroht. Die UN musste am Tag der Invasion in die Ukraine bekannt geben, dass sie Nahrungsmittelhilfen rationieren, weil nur 18% des Spendenaufkommens von 1 Mrd. zustande kam. Die Jemeniten können genausowenig dafür wie die Ukrainer, dass Krieg in ihrem Land herrscht.

    Und mit dem laufenden Ukraine-Krieg werden es weltweit mehr Hungernde.

    Man sollte sich nicht allein auf die Ukraine beschränken, wenn es um Hilfe geht; man sollte allen hier landenden Flüchtlingen freie Wohnortwahl und Arbeitsmöglichkeiten sofort erlauben.

    Es wird sich durch Fähigkeiten selbst regulieren.