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Waffenruhe mit Farc verlängertZeit für Nachverhandlungen

Kolumbiens Präsident Santos will den vom Volk knapp abgelehnten Friedensvertrag retten. Die Waffenruhe mit den Farc-Rebellen gilt jetzt bis Ende des Jahres.

KolumbianerInnen demonstrieren für den Friedensvertrag Foto: dpa

Bogotá dpa | Kolumbiens Regierung hat die Waffenruhe mit der linken Farc-Guerilla bis Ende des Jahres verlängert und damit ihren Willen zur endgültigen Beilegung des Konflikts unterstrichen. Der 31. Dezember sei zwar kein Ultimatum, aber die neuen Verhandlungen über einen Friedensvertrag müssten zügig vorankommen, sagte Präsident Juan Manuel Santos am Donnerstag in einer TV-Ansprache: „Die Zeit arbeitet gegen den Frieden und das Leben.“

„Ein Student hat mich daran erinnert, dass es in der Armee und in der Guerilla junge Leute gibt, die die Entwicklung mit der Hoffnung verfolgen, nie wieder schießen zu müssen“, fügte Santos hinzu. Regierung und Farc hatten bereits im September ein Friedensabkommen unterzeichnet, um den seit Jahrzehnten andauernden Konflikt mit mehr als 220.000 Toten in dem südamerikanischen Land zu beenden.

Allerdings wurde der Vertrag am 2. Oktober in einer Volksabstimmung knapp abgelehnt. Die Gegner kritisierten vor allem die geplante politische Beteiligung der Farc und die relativ milden Strafen für die Rebellen. Es ist bereits die zweite Verlängerung der Waffenruhe. Diese galt ursprünglich nur bis zum Referendum. Nach dem „Nein“-Votum hatte der Präsident sie zunächst bis zum 31. Oktober verlängert.

Santos, der am vergangenen Freitag den Friedensnobelpreis zugesprochen bekam, versucht, Nachbesserungen auszuhandeln. Die Unterhändler der Regierung und der „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens“ (Farc) kamen bereits in Kubas Hauptstadt Havanna zusammen, um die Gespräche wieder aufzunehmen. Fraglich ist, ob die Guerillavertreter bereit sind, die Eckpunkte des Friedensabkommens zu verändern. Ihre Bereitschaft zu einer Einigung haben die Rebellen aber signalisiert.

Am Mittwoch hatten in mehreren Städten Kolumbiens Zehntausende Menschen für die Umsetzung des Friedensvertrages demonstriert. Der Konflikt zwischen Guerilla, Militär und rechten Paramilitärs geht bis ins Jahr 1964 zurück.

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2 Kommentare

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  • 2G
    21272 (Profil gelöscht)

    Santos hat 4 Jahre gebraucht, um ein lausiges Abkommen zu erzielen, das trotz intensiver Werbung von den Kolumbianern abgelehnt wurde. Warum also soll es jetzt auf einmal schnell gehen?

  • Warum sollte denn die Zeit dagegen arbeiten?

     

    Die FARC braucht doch einfach ihre Überfälle auf die geplagte Bevölkerung einstellen und gut ist.

     

    Ausserdem wäre es sozial angemessen endlich die Milliarden, die sie mit Drogenhandel und Raubbau steuerfrei verdient haben, endlich den Opfern und den Armen zukommen zu lassen.

     

    Die FARC hat in den letzten 60 Jahren keinen Cent abgegeben. An niemanden ausser an sich selbst und die Waffenhändler.

     

    Die haben hunderte Firmen in ihrem Besitz und zahlen nicht mal den vorgeschriebenen Mindestlohn.