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WM-Analyse des BundestrainersFreuet euch all!

Andreas Rüttenauer
Kommentar von Andreas Rüttenauer

Jogi Löw hat nach dem desaströsen WM-Auftritt der DFB-Elf seine Analyse präsentiert. Ein neuer Spielstil muss her. Alles andere bleibt. Gut so!

Danke, Jogi! Foto: ap

J oachim Löw bleibt uns erhalten. Trotz Vorrundenaus bei der WM. Trotz Özil. Trotz allem. Das wissen wir schon seit ein paar Wochen. Wie großartig es für den deutschen Fußball ist, dass Löw als Trainer der deutschen Männerfußball-Nationalmannschaft weiterarbeiten wird, das wissen wir seit Mittwoch. Da setzte sich ein Bundestrainer vor die vom allzu frühen WM-Aus der deutschen zum Teil immer noch angefasste Sportpresse und versuchte in aller Ruhe zu erläutern, woran es nun gelegen habe, dass die Deutschen in Russland plötzlich nicht mehr mithalten konnten mit den besten Fußballnationen der Welt.

Es war eine Bilanz-PK, wie sie der deutsche Fußball noch nicht erlebt hat. Hat jemals ein Trainer seine Thesen vor der Presse mithilfe einer Folienpräsentation darzulegen versucht? Hat überhaupt je ein Trainer eine so klare Fehleranalyse präsentiert? Und welcher Coach hat nach dem Scheitern seiner Mannschaft so eindeutig mit dem Finger auf sich selbst gezeigt und der Öffentlichkeit klargemacht: Ich war’s. Viele wird man in der Trainerzunft nicht finden, die so gnadenlos mit sich selbst ins Gericht gegangen sind.

Er habe zu viel auf das Ballbesitzspiel gesetzt, hat Löw gesagt. Im Ligabetrieb sei das bei einer begabten Truppe vielleicht genau die richtige Spielweise, im K.-o.-Wettbewerb Fußball-WM aber könne man so nicht bestehen. Löw hat eine klare These formuliert, auf deren Grundlage er nun mit seinen Spielern arbeiten will. Er will das Spiel der Nationalmannschaft umsteuern. Das ist ein gewaltiges Vorhaben, mit dem gewiss interessante Zeiten auf den deutschen Fußball zukommen. Freuen wir uns doch einfach drauf, statt einzudreschen auf Löw und einen totalen Neuanfang zu fordern.

Wie könnte so ein Großreinemachen im deutschen Fußball überhaupt aussehen? Alle sogenannten WM-Versager rausschmeißen? Das Schmettern der Nationalhymne trainieren? Eine Wir-nageln-den-Franzmann-an-die-Wand-Rhetorik etablieren? Eine Trainerberatungskommission mit Franz Beckenbauer, Stefan Effenberg und Lothar Matthäus beim DFB einrichten?

taz am wochenende

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Wie schön, dass uns all das erspart bleibt! Wie schön, dass uns Joachim Löw mit seiner beherrschten Art erhalten bleibt. Högschde Zeit, sich darüber zu freuen.

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Andreas Rüttenauer
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5 Kommentare

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  • Lag das wirklich am Ballbesitz, dass die Deutsche Nationalmannschaft das schlechteste Abschneiden bei einer Fußballweltmeisterschaft in der Geschichte des Fußballs hatte?

    Folglich eine wissenschaftliche Analyse mit Nachweisen, dass das - statistisch gesehen - nicht stimmt!

    1)Deutschland gegen Mexiko



    Ballbesitz: Deutschland 66 % vs. Schweden 34 %.

    Fazit: Im Ballbesitz war Deutschland deutlich überlegen!

    Nachweis:

    www.kicker.de/news...chland_mexiko.html

    2)Deutschland gegen Schweden



    Ballbesitz: Deutschland 76 % vs. Schweden 24 %.

    Fazit: Im Ballbesitz war Deutschland deutlich überlegen!

    Nachweis:

    www.kicker.de/news...land_schweden.html

    3)Deutschland gegen Südkorea



    Ballbesitz: Deutschland 74 % vs. Schweden 26 %.

    Fazit: Auch im letzten Spiel der WM war Deutschland im Ballbesitz seinem Gegner weit überlegen!

    Nachweis:

    www.kicker.de/news...a_deutschland.html

    Das war eine schöne Geste von Herrn Löw, dass er die gesamte Schuld an sich genommen hat. Aber der fachliche Grund für das Scheitern stimmt natürlich nicht.

    Diese Analyse war ganz im Sinne der geforderten Streitkultur.

  • Herr Löw hat ja für seine Analyse die Vergangenheit, besonders die Erfolge stark unter die Lupe genommen.

    Die letzte gewonnene Weltmeisterschaft ist auch ein großes Verdienst von Jürgen Klinsmann. Er hat einige neuen Trainingseinheiten eingeführt, als Herr Löw noch CO Trainer war, die auch Klinsmann persönlich, als Spieler erfolgreich machten. Einige Übungen wurden komisch wahrgenommen, die sind aber die Grundlagen dafür, warum z.B. die Japan bei der Weltmeisterschaft so gut spielte. Derartige Übungen zielen besonders auf die Fitness und die Schnelligkeit einzelner Bewegungen ab. Japan spielte sogar einen besseren „Tiki-Taka“ Fußball als Barcelona je selbst, wenn man due Schnelligkeit des Spiels, der Ballabgaben und die 1 Mal Berührungen hervorhebt.

    Die körperliche und mentale Fitness, die auch Markenzeichen von Jürgen Klinsmann in seiner Profikarriere als Spieler waren, hat man bei der letzten Weltmeisterschaft bei der Deutschen Nationalmannschaft vermissen lassen.

  • 9G
    91503 (Profil gelöscht)

    Kennen wir Deutschen zu genüge.

    BLOSS!



    KEINE!



    EXPERIMENTE!

    Könnte etwas herauskommen, was uns Pöstchen-Verteidiger überflüssig macht.

  • "Hat jemals ein Trainer seine Thesen vor der Presse mithilfe einer Folienpräsentation darzulegen versucht? "

    Alles klar. Er muss bleiben.

  • Nö!