Vorsitz der Linkspartei: Wissler will Linken-Chefin werden
Als erste von mehreren Anwärter:innen hat Janine Wissler ihre Kandidatur für den Vorsitz der Linkspartei bekannt gegeben. Ihre Chancen stehen gut.

„Wir brauchen eine starke Linke, die verankert ist in Gewerkschaften und sozialen Bewegungen, die innerhalb und außerhalb der Parlamente für soziale Gerechtigkeit, ökologischen Umbau, Antirassismus, mehr Demokratie und konsequente Friedenspolitik eintritt“, umriss Wissler ihr politisches Programm. Wegen einer familiären Notsituation werde sie in den nächsten Tagen allerdings keine Anfragen beantworten und bittet dafür um Verständnis.
Die beiden amtierenden Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger hatten vor einer Woche separat erklärt, nach acht Jahren an der Spitze nicht wieder für den Vorsitz zu kandidieren. Damit ist auf dem Parteitag Ende Oktober der Weg frei für die Wahl einer neuen Doppelspitze.
Wissler ist seit 2009 Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im Hessischen Landtag. Der redegewandten und charismatischen Frontfrau werden gute Chancen auf den Parteivorsitz nachgesagt. Sie tritt in der stark auf Quotierung bedachten Linkspartei als Vertreterin des linken Parteiflügels und der westdeutschen Landesverbände an.
Weitere Kandidatur am Abend erwartet
Für die ostdeutschen Landesverbände und das Lager der Pragmatiker in der Partei ist die Thüringer Landeschefin Susanne Hennig-Wellsow als mögliche Kandidatin im Gespräch. Hennig-Wellsow will sich im Laufe des Abends am Rande der Sitzung des Landesvorstands äußern.
Beide Frauen könnten eine Doppelspitze bilden. Es ist aber gut möglich, dass sich noch weitere Bewerber:innen melden und die Karten auf dem Parteitag in Erfurt noch einmal neu gemischt werden.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!