
Vom Zinseszins und Zähneputzen : Gründen in Ost und West
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Moritz Wasserek und Sebastian Meier sprechen über Unternehmertum in Ostdeutschland nach der Wende. Die westdeutsche Perspektive bringt Axel Kaiser ein.
In der achten Folge von „Mauerecho“ taucht Host Dennis Chiponda tief in die Welt der Gründer*innen ein. Beim „Leipzig Lauscht Podcastfestival“ trifft er spontan auf Moritz Wasserek und Sebastian Meier vom Podcast „East Side Heroes“. Schnell entsteht ein intensives Gespräch über Unternehmertum in Ostdeutschland nach der Wende, den Vergleich zu Gründungen im Westen und die besondere Gemeinschaft im Osten.
Da es auf dem Gelände eine Möglichkeit gab, spontan eine Podcastfolge aufzunehmen, nutzen die drei die Chance und produzierten eine ungeplante Sonderfolge.
„Es gab halt einfach niemanden. Es gab halt keine Vorbilder, die irgendwie schon großartig ein Investment hatten, die man halt fragen konnte, geschweige denn halt vernünftige Netzwerke, wo man halt mal sich Inspirationen reinholen konnte,“ erzählen Wasserek und Meier.
Diese Folge ist eine Sonderausgabe, da durch die Spontanität das übliche Konzept nicht verfolgt werden konnte. Weder konnten die gewohnten Kategorien eingehalten werden, noch gab es eine direkte Interaktion zwischen Ost- und Westdeutschland.
Vom Kfz-Mechaniker zum Zahnunternehmer
Da „Mauerecho“ vom Austausch zwischen Ost und West lebt, brauchte es noch eine westdeutsche Perspektive. Glücklicherweise traf Dennis auf dem Festival Axel Kaiser, Gründer von Denttabs. Kaiser, ursprünglich gelernter Kfz-Mechaniker, entwickelte sich zum Unternehmer im Dentalbereich und bietet mit seinen Zahnputztabletten eine nachhaltige Alternative zur herkömmlichen Zahnpasta.
Beide Gesprächspartner trafen nicht aufeinander. Stattdessen folgten die zwei Gespräche aufeinander, wobei Kaiser die Aufnahme mit den „East Side Heroes“ anhörte, bevor er mit Dennis sprach. Zudem ist die Folge diesmal 90 Minuten lang.
Im Gespräch reflektiert Kaiser seinen Werdegang und realisiert, dass er als „Wessi“ eigentlich eine „Ostkarriere“ gemacht hat. Seine Erfahrungen beim Aufbau eines Unternehmens in Berlin mit einer ostdeutschen Zielgruppe nach der Wende bieten wertvolle Einblicke in die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beim Gründen in Ost und West.
„Dieser Gedanke, im Westen ist alles easy und da gibt es ganz viel Geld und da kriegt man immer Stiftungen und was weiß ich was alles so, das ist völlig an der Realität vorbei. Also das wahre Leben im Westen war nicht so viel witziger als im Osten“, sagt Kaiser.
Ein zentrales Thema bleibt der Zinseszinseffekt und dessen langfristige Auswirkungen auf die Unternehmenslandschaft in Ost und West. Die Gäste geben wertvolle Ratschläge für angehende Gründer und betonen die Bedeutung von Partnerschaften, Diversität und Zusammenarbeit.
„Mauerecho – Ost trifft West“ ist ein Podcast der taz Panter Stiftung und erscheint jeden Sonntag auf taz.de/mauerecho und überall dort, wo es Podcasts gibt. Besonderer Dank gilt Ann Toma-Toader von der Redaktion und unserem Tonmeister in dieser Folge Daniel Fromm.
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