Videospiel Final Fantasy VII Rebirth: Fantastische Wiedergeburt
„Final Fantasy VII Rebirth“ ist die Neuauflage eines Videospiel-Klassikers. Die Geschichte um den Soldaten Cloud hat nichts an Faszination verloren.
Spiele leben von ihrer Bildgewalt. Und kaum eine Videospielreihe hat so gewaltige Bilder wie „Final Fantasy“. Es gibt inzwischen über 130 Spiele mit „Final Fantasy“ im Namen. Und während nicht alle davon gute Spiele sind, haben die wenigen, die aus der Masse herausragen, ihr Medium über Jahrzehnte geprägt.
Besonders hervor sticht „Final Fantasy VII“, 1997 auf der Playstation 1 erschienen. Jeder Superlativ traf damals auf das Spiel zu, von epochal über filmreif bis hin zu revolutionär. Die Fantasy-Geschichte rund um den Soldaten Cloud, der sich der Widerstandsgruppe Avalanche anschließt und gegen den übermächtigen Sepiroth antritt, hat nichts an Charme verloren, dafür allerdings in seiner optischen Präsentation.
Entwickler Square Enix nahm das 2020 zum Anlass, das alte Spiel in neuer Grafik aufleben zu lassen und die alte Geschichte mit neuen Handlungssträngen auszustatten. Mit „Final Fantasy VII Rebirth“ erscheint nun die Fortsetzung des neu interpretierten Klassikers.
Wer den Vorgänger gespielt hat, wird „Rebirth“ auf Anhieb verstehen. Auf Neulinge nimmt der neue Teil dagegen kaum Rücksicht. Das Spiel schließt nahtlos an die Geschichte des Remakes von 2020 an. Die Neuauflage ist bei Fans umstritten, entfernt sie sich doch sehr von der ursprünglichen Handlung und nimmt sich große Freiheiten in der Erzählung.
Supersoldat Sephiroth
Damals war die Überraschung groß, bei „Rebirth“ wissen die Spieler nun, dass die Geschichte Wendungen nehmen wird. Die Handlung beginnt zuerst noch vertraut. Zusammen mit der Widerstandsgruppe Avalanche will sich Cloud dem Konzern Shinra widersetzen, der gleichermaßen den Planeten seiner Energie beraubt und als autoritäre, militärische Macht auftritt.
Auch der Supersoldat Sephiroth spielt eine große Rolle. Einst von Shinra kontrolliert, hat er sich von dem Konzern losgesagt, seitdem er herausgefunden hat, dass der ihn als Experiment missbraucht hat. War Sephiroth 1997 noch der Antagonist, ist seine Rolle in „Rebirth“ deutlich komplexer und facettenreicher.
Zudem verbinden das Remake von 2020 und der neue Teil ihre Handlungsstränge mit „Crisis Core: Final Fantasy VII“, einem Spiel von 2007 für die Handheld-Konsole PlayStation Portable. Komplex, aber umso belohnender ist es für die Spieler:innen, die sich in der Materie auskennen.
Was aber alle Spielenden merken, ist die Allgegenwärtigkeit von Krieg in einer totalitären Welt. Denn trotz der omnipräsenten bunten Farben und der oftmals klischeehaften Spielwelt sind Schlachten und ihre Zerstörung allgegenwärtig. Es sind die ruhigen, unvorhergesehen Momente, mit denen „Final Fantasy VII Rebirth“ überzeugt. Wenn Cloud mit seiner Gruppe über ein Blumenfeld läuft und auf uralte Panzerwracks trifft, wird eines deutlich: Diese Welt kennt seit Generationen nur Krieg.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Lohneinbußen für Volkswagen-Manager
Der Witz des VW-Vorstands
Deutungskampf nach Magdeburg
„Es wird versucht, das komplett zu leugnen“
Rechte Gewalt in Görlitz
Mutmaßliche Neonazis greifen linke Aktivist*innen an
Gedenken an den Magdeburger Anschlag
Trauer und Anspannung
Polizeigewalt gegen Geflüchtete
An der Hamburger Hafenkante sitzt die Dienstwaffe locker
Aktionismus nach Magdeburg-Terror
Besser erst mal nachdenken