Verzögerter Ausbau der Windkraft: Leichte Flaute für Windenergie
Im ersten Halbjahr 2024 wurden wenige neue Windräder in Betrieb genommen. Aber die Zahl der Genehmigungen für neue Anlagen erreicht eine Rekordhöhe.
Zum Stichtag 30. Juni gab es in Deutschland 28.611 Windräder mit einer Leistung von 61,9 Gigawatt. Nach Zahlen der Agentur Deutsche WindGuard wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 250 neue Anlagen mit einer Kapazität von 1,3 Gigawatt in Betrieb genommen, das sind 19 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2023. Das Ziel der Branche für das gesamte Jahr 2024 liegt bei 4 Gigawatt. Da 277 Anlagen stillgelegt wurden, beträgt der Nettozuwachs der installierten Leistung nur 1,5 Prozent.
Verantwortlich für den stockenden Ausbau sei starker Wind im April gewesen, sagte Bärbel Heidebroek, Präsidentin des Bundesverbands Windenergie. Kräne für die Montage konnten nicht aufgebaut werden. Außerdem habe die Sperrung der A27 dazu geführt, dass über Cuxhaven importierte Rotorblätter nicht ausgeliefert werden konnten. „Das wird aufgeholt werden“, sagte Heidebroek. Zuversichtlich macht die Branche, dass die Zahl der Genehmigungen für neue Windräder um 32 Prozent auf 847 mit einer Kapazität von 4,8 Gigawatt gestiegen ist. „So ein Niveau hatten wir noch nie“, sagte Heidebroek. Die genehmigte Menge war im ersten Halbjahr 2024 höher als im gesamten Jahr 2022.
Ein großes Problem ist, dass Kommunen nicht genug geeigneten Flächen für Windräder zur Verfügung stellen. Finanzielle Anreize könnten das ändern. Die im Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) organisierten Windanlagenbetreiber haben sich jetzt freiwillig dazu verpflichtet, Kommunen an Gewinnen aus Anlagen zu beteiligen. „Je nach Standort ist mit einer Summe von 20.000 bis 30.000 Euro pro Jahr pro Windenergieanlage zu rechnen, die an die umliegenden Gemeinden ausgezahlt werden“, teilte der BDEW mit.
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