Verstoß gegen Atomdeal: Iran beschleunigt Urananreicherung
Teheran wirft die nächste Klausel des Atomvertrags über Bord. Als Termin hat sich die Führung ein symbolträchtiges Datum ausgesucht.
„Heute werden wir Zeugen des Starts einer Reihe von 30 IR-6-Zentrifugen“, sagte Salehi, am Montag dem staatlichen Fernsehen. Der Schritt werde die Fähigkeiten und die Entschlossenheit seines Landes demonstrieren. Die seit September genutzten neuen Geräte seien zehnmal schneller als die alten IR-1-Zentrifugen, deren Betrieb längst eingestellt worden sei, sagte Salehi.
Damit verstößt Teheran gegen die Richtlinien des Wiener Atomabkommens von 2015. Danach darf die Islamische Republik nur die ältere Generation der Zentrifugen (IR-1) nutzen, Uran lediglich auf 3,67 Prozent anreichern und nicht mehr als 300 Kilogramm an Uranbestand haben. Die auf 3,67 Prozent begrenzte Urananreicherung war einer der Kernpunkte des Wiener Vertrags, um den Bau einer iranischen Atombombe zu verhindern.
Die USA waren im Mai 2018 einseitig aus dem Wiener Atomabkommen von 2015 ausgestiegen. Seither verletzte der Iran in drei Schritten Bestimmungen des Abkommens. Ende der Woche soll Phase vier beginnen. Teheran fordert die Aufhebung der US-Sanktionen. Die US-Regierung will die Führung in Teheran mit harten Sanktionen zwingen, das Abkommen neu auszuhandeln und härteren Auflagen zuzustimmen. Die verbliebenen Vertragspartner – China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland – befürchten, dass der Iran ganz aus dem Abkommen aussteigen und unbegrenzt Uran anreichern könnte. Anders als US-Präsident Donald Trump wollen die übrigen Partner an der Vereinbarung festhalten.
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