Verschärfte Nutzungsbedingungen: Zensierte chinesische Kurzbotschaften

Der chinesische Kurznachrichtendienst Sina Weibo wird künftig stärker gegen „Falschinformationen“ und „persönliche Angriffe“ vorgehen. Helfen soll ein Punktesystem.

Der Name könnte auch einer ESC-Gewinnerin gehören. Sina Weibo ist jedoch das chinesische Pendant zu Twitter. Bild: reuters

PEKING afp | Auf Druck der Behörden hat der beliebte chinesische Kurznachrichtendienst Sina Weibo seine Nutzungsbedingungen verschärft. Das Netzwerk gehe seit dieser Woche gegen seine 300 Millionen Nutzer vor, wenn diese „Falschinformationen“ verbreiten, „private Angaben“ preisgeben und andere „persönlich angreifen“, teilte das Unternehmen auf seiner Internetseite mit. Sina Weibo führte dazu ein Punkte-System ein.

Demnach verfügt jeder Nutzer nun über ein Konto von 80 Punkten. Für jeden Verstoß sollen davon Punkte abgezogen werden. Hat ein User weniger als 60 Punkte, darf er zwei Monate lang nicht auffallen. Fällt ein Nutzer auf null Punkte zurück, wird sein Account gelöscht.

Bei den chinesischen Internetnutzern sind Kurzbotschaften äußerst beliebt, um sich über Missstände zu beschweren. Allerdings herrscht in China eine strenge Medienzensur. In Anspielung auf die Chinesische Mauer kontrolliert eine „Große Firewall“ den Internetzugang und sperrt beispielsweise Seiten wie Twitter oder Facebook.

Nach Gerüchten über einen Putschversuch hatte die Volksrepublik Ende März ihre Internet-Zensur massiv verschärft. Sino Weibo und der Mitbewerber Tencent mussten damals mehrere Tage lang die Möglichkeit sperren, Kommentare zu veröffentlichen. Beide Portale stehen seitdem unter Druck, die Beiträge ihrer Nutzer stärker zu kontrollieren.

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