Verlag testet Paid-Content-Modell: „Zeit Online“ kostet jetzt
Nun gibt es auch bei „Zeit Online“ eine Bezahlschranke. Dafür stehen ab sofort auch die Berichte der gedruckten Ausgabe zur Verfügung.
Von Anfang an habe festgestanden, dass es für Zeit Online keine Option sei, einzelne Artikel kostenpflichtig zu machen. Röpke nennt das jetzige Konzept ein Hybridmodell. Es kombiniere Elemente aus dem Metering-Modell, bei dem eine festgelegte Menge an Berichten kostenfrei ist, bevor ein Abonnement zum Weiterlesen notwendig ist, mit solchen aus dem Freemium-Modell, bei dem zum Beispiel aufwendig recherchierte Artikel kostenpflichtig sind.
Der stellvertretende Zeit-Chefredakteur, Moritz Müller-Wirth, sieht keine Gefahr einer Kannibalisierung. „Im Gegenteil, wir haben uns dafür ausreichend Zeit gelassen, um ein Modell zu entwickeln, das den Qualitätsjournalismus von Zeit und Zeit Online auf eine noch solidere Grundlage stellt“, sagte er. „Für die Print-Redaktion ist wichtig, dass möglichst wenig Print-Texte frei verfügbar sind und wir so möglichst viele Digital-Abonnenten für die Print-Zeit gewinnen – und damit die Auflage steigern.“
Zeit Online hatte bereits im Herbst ein Paid-Content-Modell angekündigt. Die Einführung habe sich unter anderem wegen der hohen technischen Komplexität verzögert. Röpke sage, er gehe davon aus, dass es allenfalls einen leichten Rückgang bei der Reichweite geben werde. In den kommenden Monaten will Zeit Online damit experimentieren, was die richtige Zahl an Artikeln ist, die registrierte Nutzer kostenfrei nutzen können. „An den Stellen müssen wir spielen, genau wie bei den Artikelmengen“, sagte Röpke. Das Digitalabo kostet 4,40 Euro pro Ausgabe, Print- und Digitalabo im Kombi 5,20 Euro. Das Modell startet am Donnerstag.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Comeback der Linkspartei
„Bist du Jan van Aken?“
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich
Nach Absage für Albanese
Die Falsche im Visier
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Klimaneutral bis 2045?
Grünes Wachstum ist wie Abnehmenwollen durch mehr Essen