Verhandlungen der Ampelkoalition: Abendstunden im Kanzleramt
Scholz berät mit Habeck und Lindner über den kommenden Etat. Erwartet werden harte Auseinandersetzungen.

Bei den Haushaltsplanungen beharrt Lindner auf Sparvorgaben, die konträr zu den Ausgabenwünschen in Höhe von etwa 25 Milliarden Euro der anderen Ministerien stehen, unter anderem der Ressorts für Arbeit und Verteidigung. Bis zum 3. Juli soll der Kabinettsentwurf für den Haushalt stehen, damit das Parlament darüber beraten kann.
Die Zeit drängt
Scholz sagte am Samstag im ZDF, die Haushaltsaufstellung sei eine Aufgabe, „die wir bald lösen müssen, fristgerecht Anfang des nächsten Monats“. Von den Koalitionären forderte er, dass sie bei den Beratungen über ihre Schatten springen: „Und das bedeutet auch, dass man sich zusammenraufen muss in der Art und Weise, wie man seine Verständigung erzielt.“ Zuletzt hatte sich der Kanzler hinter seinen Finanzminister und die von ihm angemahnten Sparvorgaben gestellt, erfährt aber mehr Gegenwind aus der SPD, bei den von der FDP geforderten Kürzungen im Sozialbereich nicht einzuknicken – insbesondere auch nach den massiven Verlusten von SPD und Grünen bei den EU-Wahlen.
Der SPD-Abgeordnete Tim Klüssendorf stellte sich im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung gegen einen Sparhaushalt. „Wir brauchen einen Plan B, wenn es am 3. Juli Spitz auf Knopf steht und Olaf Scholz keine 30 Milliarden Einsparungen mitmachen kann“, sagte er.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Klimaneutral bis 2045?
Grünes Wachstum ist wie Abnehmenwollen durch mehr Essen
Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW
Sahras Knechte
Friedensforscherin
„Wir können nicht so tun, als lebten wir in Frieden“
Nach Hitlergruß von Trump-Berater Bannon
Rechtspopulist Bardella sagt Rede ab
CDU-Chef Friedrich Merz
Friedrich der Mittelgroße
Bildungsforscher über Zukunft der Kinder
„Bitte nicht länger ignorieren“